Fast einem kanadischen Canyon gleich zieht sich die Ammerschlucht durch die Moränenlandschaft des Ammer-Loisach-Tales. Auf unserer bisher anspruchvollsten Wanderung von 11 Kilometern Länge durchwanderten wir die Schlucht und besuchten dort das beeindruckende Naturdenkmal der Schleierfälle.



Dank unserem Wanderführer auf dem iPad fanden wir uns auf dem Wanderweg sehr gut zurecht. Es ging über Stock und Stein, über Wurzeln, bergab und bergauf. Wir wanderten über Kuhweiden und mussten teilweise über Gatter steigen. Im Wald stießen wir dann auf einen Wegweiser zu den Schleierfällen. Ein beeindruckendes, mehrere tausend Jahre altes Naturdenkmal. Wir stiegen den schmalen und glitschigen Steig zum Flußufer hinunter. Dank unserer neu erworbenen Wanderstöcke klappte das sehr gut. Unten am Ufer angelangt konnten wir die Schleierfälle dann auch schon sehen. Eng an die moosbewachsenen Felsen geschmiegt rinnt Wasser aus kleinen Quellzuflüssen und hinterlässt am Gestein überhängende Kalkablagerungen. Der Wasservorhang ist sehr filigran und erinnert an fein gesponnene Brautschleier. Daher auch der Name. Ein Ort an dem man einen Fantasyfilm drehen möchte. So unglaublich mystisch. Es würde mich nicht wundern wenn in den Höhlen hinter den Wasserfällen noch ein Drache haust der einen Goldschatz bewacht. Mehr Bilder der Schleierfälle findet Ihr im Album. Danach gings den glitschigen Pfad wieder nach oben um gleich kurz danach wieder mit einer halsbrecherischen Kletterpartie erneut zum Ufer abzusteigen. Über Steine und kleine Holzbrücken ging es drüben wieder an Land. Dort im Wald auf einem Bankerl genehmigten wir uns erst mal unsere mitgebrachte Brotzeit. Gut gestärkt ging es dann den Hang hinauf. Wir mussten über steile Treppen im Zick-Zack bis ganz nach oben klettern. Zum Glück befand sich oben angekommen gleich das nächste Bankerl zum Verschnaufen und um die herrliche Aussicht zu genießen. Über schattige Waldwege ging es auf der anderen Seite der Schlucht wieder Richtung Ausgangspunkt. Und immer wieder konnte man an Aussichtskanzeln in die Ammerschlucht hinunter schaun. Wie eingangs bereits erwähnt, es sah teilweise aus wie ein kanadischer oder nordamerikanischer Canyon. Fehlte nur noch ein fröhlich vor sich hin pfeifender Fuzzy mit Schlapphut im Kanu. Für Naturfreaks ist das eine wunderbare Wandertour. Man ist oft alleine unterwegs und trifft nur ganz selten auf andere Wanderer, so dass man die sich offenbarende Schönheit in vollen Zügen genießen kann. Man muss aber auch trittsicher und teilweise auch schwindelfrei sein. Oftmals führt der Weg oben direkt an der Schluchtkante entlang wo rechts daneben der 50 Meter tiefe Abgrund gähnt. Zum Abschluss dieser Tour gab es im nächsten Dorf noch einen warmen Kaiserschmarrn bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.




Und jetzt gibts noch die versprochenen Fotos im Album.