Unser Aquarium
2. Woche


So. Nun ist die zweite Woche vorbei und ich weiss gar nicht wo ich am Besten anfangen soll, denn diese Woche war noch aufregender als die erste. Letzten Samstag sind wir wie vereinbart mit einer Wasserprobe zum Tierladen gefahren um unsere Wasserwerte auf die verschiedensten Faktoren testen zu lassen. PH-Wert, Nitrat- und vor allem der für Fische tödliche Nitritgehalt wurde überprüft. Leider stellte sich heraus, dass immer noch ein geringer Nitritanteil im Wasser ist und es noch ein bisschen dauern kann, bis die ersten Fische einziehen können. Nitrit darf im Wasser nicht mehr nachweisbar sein, sonst, so teilte uns der freundliche Verkäufer mit, sterben die Fische binnen weniger Tage.

Ein bisschen enttäuscht waren wir schon. Aber natürlich möchten wir nicht, dass uns die Tierchen der Reihe nach wegsterben sondern wir wollen so viel Freude wir nur irgend möglich an unseren neuen Mitbewohnern haben.
Der nette Mitarbeiter überreichte uns noch ein Mittelchen damit das Nitrit baldmöglichst von den Bakterien abgebaut werden kann und anschließend stöberten wir noch ein wenig durch den großen Verkaufsraum. Beim Deko-Regal blieben wir hängen und suchten uns noch zwei schöne Steine aus. Einen helleren und einen der rötlich schimmert.

Wieder zu Hause angekommen platzierten wir unsere Mitbringsel gleich im Becken. Jetzt sah es gleich noch viel schöner darin aus. Außerdem stellten wir bei der Zeitschaltuhr der Beleuchtung eine Pause ein. Das ist gut gegen den unvermeidlichen Algenwuchs. Das Licht im Becken ist nun von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr an, dann schaltet die Zeitschaltuhr ab und um 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr ist es dann wieder hell im Aquarium. Auf dem folgenden Bild könnt Ihr die beiden Steine gut erkennen.


Als alle Arbeiten dann wieder so weit erledigt waren, bemerkten wir dass auf dem hellen Stein etwas saß. Es sah aus wie ein kleines Steinchen, das durch die Strömung auf den Stein gewirbelt wurde. Bei genauerem Hinsehen erkannten wir aber, dass dieses Etwas kleine Fühler hatte und sich ganz langsam aber stetig über den Stein bewegte. Wir hatten eine Schnecke im Becken! Keine 3 mm groß, das Schneckenhaus noch ganz durchsichtig und winzig klein. Sofort sahen wir im Internet nach und brachten in Erfahrung, dass diese kleinen Schnecken keinerlei Gefahr fürs Becken sind. Der Schneckenlaich klebt oft an den Unterseiten der Blätter und man holt sie sich quasi beim Pflanzenkauf mit ins Aquarium. Sie sind außerdem gute Algenvertilger und halten das Becken, sowie die Glasscheiben frei von abgestorbenen Planzenteilchen. Nur wenn die Population überhand nimmt, sollte man sie heraussammeln.
Da waren wir beruhigt und tauften unser Schneckchen gleich auf den Namen Gundi. Gundi schlurft nun munter über die Blätter und sie ist auch schon ein Stückchen gewachsen. Auf dem nächsten Bild könnt Ihr Gundi an der Scheibe kleben sehen. Damit man sie auch vom Kiesboden unterscheiden kann, habe ich einen roten Kreis um Gundi gezeichnet.


Aus den Pflänzchen von letzter Woche sind mittlerweile Pflanzen geworden und wir müssen schon hin und wieder mal einen störrischen Trieb abschneiden. Der Salat wuchert im Becken und die ersten Pflanzen die hinter der Burg stehen durchstoßen schon bald die Wasseroberfläche. Sie sind gut angewachsen und treiben wie wild aus. Am Mittwoch wars dann wieder soweit. Die zweite Wasserprobe stand an. Im Tierladen angekommen öffnete der freundliche Mitarbeiter wieder das Plastikschälchen und hielt den Teststreifen hinein. Gespannt warteten wir auf das Ergebnis. Und siehe da: Werte alle gut bis sehr gut sogar! Kein Nitrit im Wasser und als der Mann meinte, ob wir die ersten Fische schon mitnehmen möchten gabs kein Überlegen mehr. Klar wollten wir! Wie immer wurden wir auch hier bis ins Detail beraten. Die Auswahl der ersten Bewohner fiel uns sehr schwer. Alle sind sie knuffig, wie sie da in ihren Becken herumwuseln und mit ihren Glupschaugen durch die Scheiben blinzeln.
Schließlich entschieden wir uns für 5 Panzerwelse und 1 Saugmaulwels (so heißt er nicht wirklich, aber ich habe den eigentlichen Namen vergessen). Aufgeregt beobachteten wir, wie der nette Verkäufer die Fische mit einem Netz aus den Becken angelte, in einen Plastikbeutel voll Wasser setzte und diesen dann zum Schutz vor Kälte noch einmal in eine undurchsichtige Papiertüte packte. Welse sollte man immer als erstes einsetzen erklärte er uns. Sie weiden fleißig die Algen ab und wühlen im Kiesboden nach Fressbarem wie zum Beispiel Futterreste oder abgestorbene Pflanzenteile.

Voller Spannung wurden die Tüten dann daheim vorsichtig ausgepackt. Nach fachgerechter Anleitung des freundlichen Mitarbeiters wurden die Fische dann langsam an die neue Temperatur im Becken gewöhnt. Wir schütteten das Transportwasser samt Fischlis behutsam in eine große Schüssel und gaben vorsichtig immer wieder Wasser aus unserem Aquarium hinzu.
Nach einer halben Stunde konnten die sechs dann ihr neues Zuhause beziehen. Jeder einzelne wurde mittels eines Keschers aus der Schüssel herausgefischt und ins Aquarium umgesetzt. Gar nicht so einfach, denn die Kerlchen zappelten wie verrückt. Aber bald wars geschafft und alle sechs waren im Becken. Zuerst huschte jeder in eine andere Ecke. Nach und nach gewöhnten sie sich aber dann schnell an ihr neues Zuhause und begannen emsig im Kiesboden herumzuwühlen. Genug Futter war ja schon ausreichend vorhanden. Unsere Burg wurde ebenfalls schon in Beschlag genommen. Balduin, so haben wir den Saugmaulwels getauft, bewohnt sie schon. Die Burg ist innen hohl und bietet so ein prima Versteck vor neugierigen Blicken :-). Das ist auch der Grund warum von Balduin noch kein Foto existiert, denn man sieht ihn kaum. Erst wenn abends dann das Licht ausgeht, kommt er heraus und pflügt mit seinem Mäulchen ebenfalls durch den Kies. Auf dem nächsten Foto könnt ihr einen der 5 kleinen Panzerwelse sehen.


Die Rasselbande hat schon ganz toll auf- und umgeräumt im Becken. Sie wuseln zwischen den Pflanzen am Boden hin und her und wirbeln allerlei Staub und Krümelchen auf. Sie zupfen auch schon brav die Algen ab, die die Strömung an die Blätter geheftet hat. Dabei müssen die Pflanzen schon ein paar Blätter lassen, wenn einer der Racker mal zu fest dran zieht. Auf dem letzten Bild für diese Woche könnt Ihr noch zwei der kleinen Racker sehen.



Kommenden Samstag, am 12.11.2005 dürfen wir uns die nächsten Fische holen. Hier haben wir uns schon entschieden. Es sollen ein paar Platys werden. Platys gibts in vielen verschiedenen Farbvarianten. Bei uns werden ab Samstag rote Platys mit einer schwarzen Schwanzflosse im Aquarium schwimmen. Ihr dürft also gespannt sein, wie die dritte Woche verläuft.


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