So, da bin ich wieder. Die Woche ist zwar noch nicht ganz vorbei und es ist heute auch erst Mittwoch aber morgen fehlt mir leider die Zeit für
ein entsprechendes Update. Hm...ja, wo fang ich denn diesesmal an. Am vergangenen Wochenende sind wir noch einmal zum Tierladen getuckert und
haben uns die letzten Tipps für den ersten Wasserwechsel abgeholt. Ein neues Pflänzchen kam auch noch mit, denn wie Ihr ja aus der Vorwoche wisst
ist uns eine Pflanze eingegangen. Außerdem kauften wir uns einen Koffer, wo alle wichtigen Wassertests enthalten sind die man regelmässig durchführen muss.
Daheim beschlossen wir dann, dass wir zuerst die neue Pflanze ins Becken setzen bevor wir mit der Pritschelei beginnen. Das kaputte Grünzeug wurde
entfernt und in das entstandene Loch im Kies das neue Pflänzchen eingesetzt.
Außerdem wurde noch ein Trieb abgeschnitten, der schon über die Wasseroberfläche gewachsen war. Durch die direkte Lichteinstrahlung waren die obersten
Blätter schon ganz braun und unansehnlich geworden. Die ganze Aktion wurde von neugierigen Augenpaaren natürlich kritisch beobachtet.
Als dieses dann erledigt war, wurde der Filter, der Heizstab und die Leuchtstoffröhre vom Strom genommen damit man auch sicher im Becken herumhantieren
kann und keinen gefährlichen Schlag bekommt. Dann kam der neue Eimer mit samt den dazugehörigen Utensilien zum Einsatz. Auf das eine Ende vom Schlauch
stöpselten wir die Mulmglocke an und ließen diese Konstruktion dann ins Wasser gleiten. Das andere Ende des Schlauches führte in den Eimer am Boden.
Jetzt kam der "eklige" Teil. Das Wasser muss man mit dem Mund durch den Schlauch ansaugen, damit es herauslaufen kann. Für menschliche Geschmacksnerven nicht
gerade ein Hochgenuß, so ein Fischwasser :-).
Die Mulmglocke bewegten wir über den Kies um damit den Dreck vom Boden zu saugen. Auch Fische haben eine Verdauung und irgendwo muss das Zeugs ja hin.
Da die Ausscheidungen schwerer wie Wasser sind, sinken sie auf den Boden ab. Als dann gut die Hälfte an Wasser aus dem Becken abgelassen war, schleppte mein
Mann den vollen Eimer ins Bad, Klodeckel auf, Wasser reinkippen, spülen und fertig! In der Badewanne wurde der Eimer dann wieder mit Frischwasser gefüllt. Und jetzt
das ganze in umgekehrter Reihenfolge: Wasser wieder ansaugen und den Schlauch dann wieder schnell ins Becken hängen und vor allem FESTHALTEN!
Das war uns nach dem kleinen Malheur nun klar. Aber ist ja nur Wasser und trocknet wieder. Als der ganze Inhalt vom Eimer wieder im Becken war, versetzten wir
es noch mit Dünger für die Pflanzen und einem Schuss Wasseraufbereiter. Die ganzen Geräte gingen wieder an den Strom und schon war unser erster Wasserwechsel erledigt.
Unseren Mitbewohnern machte die ganze Aktion weniger aus als wir gedacht hatten. Dennoch bekamen sie rote Mückenlarven als kleine Belohnung fürs Bravsein.
Einen neuen Bewohner haben wir auch im Becken entdeckt. Das ist eine kleine Blasenschnecke. Laut Internetforum ist auch dieses Schneckchen völlig ungefährlich
für Fische und Pflanzen. Das kleine Tierchen hat ein größeres Schneckenhaus als Gundi und es ist auch nicht glatt sondern die Spirale windet sich leicht nach oben.
Trotzdem müssen wir auch hier wieder aufpassen, dass die Schnecke sich nicht zu stark vermehrt. Das bedeutet, die Schneckenbevölkerung kontrollieren und bei Bedarf heraussammeln. Das erste Bild für diese Woche zeigt
die kleine Blasenschnecke auf einem Stein. Leider kann man mit der Kamera nicht näher heran, da das Foto sonst zu unscharf wird. Ich hoffe allerdings, dass man die Schnecke dennoch gut
als solche erkennen kann.
Und jetzt erzähle ich Euch von dem kleinen "Futterunfall" der sich diese Woche ereignet hat. Vom letzten Besuch beim Tierladen bekamen wir an der Kasse zwei Proben eines
Granulatfutters geschenkt. Natürlich wurde dieses Futter am Abend dann gleich verwendet. Denn aus unseren Büchern sowie aus dem Forum wissen wir, dass die Fische auch gerne
abwechslungsreiche Ernährung mögen. Wir wollen schließlich auch nicht jeden Tag das gleiche essen, oder? So weit so gut. Wie immer streuten wir eine kleine Menge der Leckerei ins Becken.
Immer nur soviel füttern wie in ca. 2-3 Minuten aufgefressen werden kann. Das Futter sah anders aus als das bereits bekannte Flockenfutter. Es bestand aus kleinen Bröselchen die sich wie
Schneeflocken im Becken verteilten und langsam aufzuquellen begannen. Unsere Schützlinge stürzten sich nicht wie gewohnt auf das Futter, sondern knabberten nur langsam daran herum. Wir beobachteten dies eine Weile und widmeten uns dann wieder anderen Tätigkeiten. Mit der Zeit fraßen aber alle Fische nach und nach alles weg, was sich mittlerweile am Boden angesammelt und in den Pflanzen verfangen hatte. Vielleicht
eine Stunde später bemerkten wir, dass alle Bewohner wie nasse Mehlsäcke im Becken herumhingen und sich kaum mehr bewegen konnen. Es sah fast so aus, als wären sie "pappsatt" und kurz vorm Platzen.
Unser eins macht halt den Knopf der Hose auf oder nimmt ein Schnäpschen zu sich, aber unsere Damen und Herren wirkten sehr apathisch und lustlos. Ein wenig verunsichert schauten wir der müden Gesellschaft
einige Zeit zu bis wir bemerkten, dass auch die Welse offensichtlich Verdauungsprobleme hatten. Kleine Luftbläschen stiegen hinten an ihren Leiben auf und immer wieder flitzten sie an die Wasseroberfläche
um Luft zu holen. Das Luftholen ist für Welse allerdings normal. Diese Fischart verfügt neben der Kiemenatmung über eine so genannte Darmatmung. Von Zeit zu Zeit flitschen sie nach oben und tauchen danach
wieder zum Grund des Beckens ab.
Aber so oft wie an diesem Tag passierte das nie und langsam wurde auch uns mulmig zumute. War das Futter schlecht? Oder haben sich einfach alle überfressen. Sogar unser Balduin witschte immer wieder nach oben
und japste nach Luft. Sauerstoffmangel, schoss es uns durch den Kopf. Aber was tun? Schnell wurde der Testkoffer ausgepackt und die wichtigsten Werte getestet. Eine Wissenschaft für sich, sag ich Euch.
Reagenzien in vorher abgezapfte Wasserproben tröpfeln, warten, Ergebnis ablesen. Alles war aber ok. Kein Nitrit im Becken, was auf Überfütterung hätte schließen können. Das Wasser zeigte auch eine leichte Trübung
und es war fast keine Strömung mehr vorhanden. Also Filterschwamm ausgebaut und unter fließendem Wasser ausgewaschen. Eine zweite Fütterung ließen wir an diesem Tag lieber sein. Nicht dass alles noch schlimmer wird dadurch.
Am nächsten Tag allerdings war das Wasser wieder klar und sauber. Auch unsere Pfleglinge bewegten sich wieder und schwammen munter im Becken herum. Auch ihre Bäuche hatten wieder normale Ausmaße angenommen und waren
nicht mehr aufgedunsen. Nur unsere Welse pupsten noch munter vor sich in. Aber ein paar Stunden später war auch das überstanden. Das Granulatfutter wurde sofort in den Mülleimer befördert! Am Abend fütterten wir das
bekannte und gern gefressene Flockenfutter. Allerdings nur soviel wie ungefähr auf einen Fingernagel passt. Gierig wurde alles aufgefressen und nachdem ein Nachschub ausblieb, wurde anschließend den Algen auf den
Pflanzen zu Leibe gerückt.
Jetzt, 3 Tage später geht es allen wieder blendend. Zum Abschluß habe ich noch eine "Futtergeschichte" für Euch. Diesesmal aber eine lustige. Da unsere Platys ja alles fressen, was nicht niet und nagelfest ist gibt es nach
wie vor witzige Szenen wenn das Buffet eröffnet wird. Zuerst aber mal ein Foto der gestrigen Fütterung:
Wir probieren immer noch herum, wie wir alle am besten satt bekommen. Der Trick mit der Tablette an der Scheibe funktioniert freilich, ist aber für die abendliche "Essensausgabe" zu üppig. Die Welse grundeln zwar auf dem Kies herum,
aber ob sie soviel Fressbares erwischen, dass der schlimmste Hunger gestillt ist, wissen wir ja nicht. Also werden jetzt Platys und Welse getrennt gefüttert. Zuerst die Platys mit Flockenfutter. Wenn alle Schnäuzchen an der Wasseroberfläche
sind, werfen wir für die Welse die kleine Futtertablette ins Becken. Mittlerweile haben die Platys ihre Flocken vertilgt und schwimmen nun, nach den Resten suchend, herum. Die Wels-Tablette braucht allerdings ein bisschen, bis sich kleine Teilchen
davon lösen, so dass sie von den Barteln umsäumten Mäulchen der Welse aufgenommen werden können. Es dauert keine 5 Minuten bis einer der orangen Gesellen die Futtertablette am Boden entdeckt hat und schon geht´s los...
Die Futtertablette wird dann so lange herumgeschubst bis sie in einer Ecke landet wo sie nicht mehr entkommen kann. In dem Fall wars eine Pflanze (Foto 1). Binnen kürzester Zeit sah man nur noch zappelnde Schwänzchen. Von den Welsen fehlte jede Spur :-). Denen war
der Andrang am kalten Buffet wohl zu groß. Irgendwann hats dann doch ein kleiner Wels geschafft und sich unter die Meute gemischt. Ich habe ihn mit zwei Pfeilen markiert (Foto 2).
Mit vereinten Kräften wurde der Futtertablette dann so der Garaus gemacht. Die letzten Überbleibsel davon, die zwischen die Kiesel gefallen sind, haben dann doch noch die Welse erhaschen können.
Auch unser Balduin hat sich dann noch blicken lassen um die letzten Krümel aufzusaugen. Und wenn dann alle satt und zufrieden sind, dann schaut es so wie auf dem letzten Bild aus in unserem kleinen Biotop. Wir sind bestimmt genauso gespannt wie Ihr was es nächste Woche wieder zu erzählen gibt.
Am Wochenende wollen wir uns im Tierladen mal nach Lebendfutter umschauen. Es dreht sich wahrscheinlich dann wieder ums Fressen :-) und dass alle Jungs und Mädels im Becken satt werden.
Mehr davon gibt´s dann nächste Woche.
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