"Die Schöne am Arno". So wird Florenz auch genannt. Im Juni verbrachten wir dort das lange Pfingstwochenende. Wie wir ausgerechnet auf
Florenz gekommen sind war eigentlich ganz witzig. Wir zockten seinerzeit ein Videospiel. Die Handlung spielte zur Renaissancezeit in Florenz.
Die Grafik in diesem Spiel war sehr ansprechend und detailverliebt. Die alten Gässchen und Plätze aufwändig gestaltet. Schnell war die Idee
geboren, auch einmal nach Florenz zu reisen. Und so wars dann auch. Wir machten uns auf um die Arnostadt zu besuchen.
Ein Taxi brachte uns vom Flughafen direkt in die Altstadt. Natürlich wohnten wir wieder ganz stilecht. Unser Hotel war ein alter Palazzo und
gar nicht weit weg vom Dom. Von unserem Zimmer aus konnten wir die Kuppel schon sehen und die Piazza am Dom war auch nur wenige Schritte die
Straße runter entfernt. So führte uns unser erster Erkundungsgang direkt zum Dom. Ein beeindruckendes Bauwerk das mit seinen hellen Wänden
ausschaut als wäre es aus Zuckerguß. Viele Menschen tummelten sich auf dem Vorplatz und als
die Glocken vom Dom zur vollen Stunde schlugen war es ohrenbetäubend laut. Wir bummelten durch verschlafene Gässchen und aßen dann in einer
netten Pizzaria zu Abend. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Stadtrundfahrt mit diesen Doppeldeckerbussen die oben offen sind. Praktischerweise
gab es die Tonbandansage auch auf deutsch, so dass wir viele interessante Infos rund um die Geschichte von Florenz in uns hineinsaugten. Quer durch
die Altstadt fuhr der Bus und an verschiedenen Stationen konnte man aussteigen und dann in den nächsten Bus wieder einsteigen. Hop-on Hop-off heißt
das Konzept und wir fanden es richtig cool. Ein Highlight von Florenz war unter anderem auch die Ponte Vecchio. Dort haben sich viele Goldschmiede
niedergelassen und verkaufen tollen Schmuck in kleinen heimeligen Läden. Bummelt man über die Ponte Vecchio glaubt man, die Zeit wäre stehen geblieben.
Schließt man die Augen und lässt die Geräusche der Gegenwart mal außen vor, kann man fast den Hufschlag der Pferdefuhrwerke hören, die dort früher
einmal entlang gefahren sind. Überhängende Dachgiebel, lauschige und windschiefe Häuschen. Alles auf der Brücke.
Eine weitere wunderschöne Piazza ist die Piazza della Signoria. Dort steht der Palazzo Vecchio und Michelangelos berühmter David. Leider nicht mehr
das Original sondern eine Kopie. Auf dieser Piazza wurde 1498 der "Ketzer-Mönch" Savonarola auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Eine Gedenkplatte im Boden
der Piazza verweist auf die Stelle des gruseligen Schauspiels. Nur einen Steinwurf entfernt findet man auch die Uffizien. Ein Museum für klassische
italienische Malerei. Unschätzbare wertvolle Bilder kann man dort besichtigen. Ganz berühmte Bilder, zum Beispiel Michelangelos Venus sind hinter Panzerglas.
Auf der Piazza della Signoria waren wir oft und saßen in den Straßencafes. Es gibt nichts schöneres, als bei einem kühlen Getränk und einem kleinen
Snack die vorbeiziehenden Leute zu beobachten. Die Sonne schien aus allen Knopflöchern, azurblauer Himmel. Das ist Dolce Vita pur! Wir haben auch einige Kirchen
besichtigt. Darunter die Santa Maria Novella und natürlich den Dom, die Santa Maria del Fiore. So der richtige Name des Doms. Auf dessen Stufen wurde am Ostersonntag
im Jahr 1478 ein Attentat auf Giuliano de Medici verübt. Und genau auf diesen Stufen haben wir gesessen um das lustige Treiben auf dem Domplatz
zu beobachten. Schon verrückt irgendwie. Aber auch irre spannend. Geschichte weht überall durch die Straßen von Florenz. Oft sind es auch die unscheinbaren
Kleinigkeiten. So entdeckten wir auf einem unserer Spaziergänge eiserne Halterungen für Fackeln an den alten Gebäuden. Und so gingen die
vier Tage in Florenz auch langsam wieder zu Ende.
Im nachfolgenden Album sind noch ein paar Fotos aus Florenz. Viel Spaß beim Anschaun!
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