Where the lion sleeps tonight


Ein weiteres Highlight im Jahre des Herrn 2008 war unsere Reise nach Kenia inklusive 5-tägiger Safari. Mein Bericht dieser spannenden Tage ist wieder im Tagebuchstil verfasst. Also viel Spaß beim Lesen und schönes Fernweh.

Tag 1, 15. August 2008
Unser erster Urlaubstag begann ganz entspannt. Um 8 Uhr standen wir auf und machten uns erst einmal eine schöne Kanne Kaffee. Nach einer erfrischenden Dusche wurde dann die To-Do-Liste hervorgeholt und sich an die Abarbeitung der selbigen gemacht. Unsere Fische bekamen noch einmal viel frisches Wasser, der Müll flog in die Tonne, es wurde noch einmal staubgesaugt und dann wurden die Koffer gepackt. Um 16 Uhr bekamen unsere kleinen schlüpfrigen Mitbewohner noch einmal leckere Flocken und getrocknete Mückenlarven. Kurze Zeit später saßen wir schon in Papas Auto in Richtung Flughafen. Dieses Mal führte uns der Weg erst einmal nach Düsseldorf und von da aus weiter nach Mombasa. Der Flug ging über Nacht und so wurde die Flugzeit nicht allzulang, denn wir dösten recht oft vor uns hin. Alles in Allem wars ein recht angenehmer Flug auf den schwarzen Kontinent weit weit weg von daheim...

Tag 2, 16. August 2008
Um kurz nach 8 Uhr in der Früh landeten wir in Mombasa. Nach den üblichen Einreiseformalitäten wie Visum organisieren fuhren wir mit dem Transferbus in unser Hotel. Die Severin Sea Lodge. Tja was soll ich sagen, mir fehlen immer noch die Worte und das will bei mir was heißen. Es ist einfach ein Traum! Strahlend blauer Himmel, exotische Schmetterlinge und über die Wege laufen immer mal wieder kleine flinke Geckos mit grünen Köpfen. Die Hotellobby ist nur eine einzelne offene Halle und in der ganzen Anlage stehen kleine, 1-stöckige Häuschen in denen die Gäste wohnen rum. Wir wohnen auch in so einem Häuschen im ersten Stock. Rundherum stehen meterhohe Palmen und Mandelbäume. So viel Exotik will der Durchschnittseuropäer erst mal verdaut haben. Um 13 Uhr besuchte uns heute der Reiseleiter und erzählte viel über Land und Leute. Der erste Eindruck den die Einheimischen auf uns machten war sehr nett und zuvorkommend. Als wir heute nach der Strandbar in unser Häuschen gingen, entdeckten wir in der Wiese ein kleines Äffchen sitzen. Mit der Zeit kamen immer mehr aus den Büschen und jetzt tummeln sie sich alle in den Palmwedeln. Schon witzig hier alles. Vor allem Affen bzw. Meerkatzen kennen wir ja nur aus dem Tierpark. Und hier laufen sie wie bei uns die Eichhörnchen vor unseren Nasen herum. Schon geil irgendwie. Wir sind jetzt beide frisch geduscht und gucken mal was die kenianische Küche so alles zu bieten hat. Sicherlich werden wir heute super gut pennen. Nach all diesen bezaubernden Eindrücken. Bis morgen.

Tag 3, 17. August 2008
Wir erwachten heute durch das Konzert der vielen Vögel in der Hotelanlage. Zebrafinken die unser eins nur aus dem Zoofachhandel kennt, schwirren in Schwärmen in den Vormittagsstunden durch die Luft. Einfach grandios! Das reichhaltige Frühstücksbuffet verhalf uns zu einem richtig guten Start in den Tag. Sensationell guter afrikanischer Kaffee und Obst aus dem Ursprungsland ließen wir uns heute früh schmecken. Den ganzen Tag verbrachten wir im Garten unseres Hotels. Leider kann man nicht an den Strand gehen, denn Horden von marodierender jungen Einheimischen fallen regelrecht über einen her und wollen ihre Touren und Ausflüge verscherbeln. Dabei kann man bei Ebbe richtig weit zu den Korallenriffen spazieren, die der Landmasse vorgelagert sind. Morgen wollen wir dennoch einen Versuch wagen und gucken wie wir an diesen Typen vorbei und zu unserem Spaziergang kommen. Am Nachmittag genehmigten wir uns in der Swing-Bar einen aus einheimischen Früchten frisch zubereiteten Smoothie. Heute Abend gibt es ein kenianisches Buffet mit landestypischen Spezialitäten. Man darf also gespannt sein was dort alles leckeres aufgetischt wird, denn gestern gab es internationale Küche. Was auch sehr lecker war. Also dann, ich hau mich jetzt mal unter die Brause.

Tag 4, 18. August 2008
Man mags kaum glauben, aber heute Früh als wir beim frühstücken saßen hats hier geregnet. Richtig dicke Tropfen kamen runter. Aber nicht vergleichbar wie Regen bei uns daheim. Der Spuk dauerte keine 10 Minuten und dann lachte auch schon wieder die Sonne. Es war drückend schwül und schon bald zogen neue Wolken am Himmel auf. Es war dann auch bis zum späten Nachmittag komplett bedeckt und starker Wind pfiff uns um die Ohren. Kurzerhand packten wir unsere Sachen und beschlossen das hiesige Internetcafe mit dem klangvollen Namen "Bushdrum" was übersetzt Buschtrommel heißt, aufzusuchen. Wir lösten ein 30 Minuten-Ticket und schon gings los. Die Verbindung war zwar sehr langsam, aber für ein Mail nach Hause hats gereicht. Als heute Mittag unser Reiseleiter wieder vor Ort war, haben wir vor unserer Safari noch einen Ausflug gebucht. Wir fahren mit einer Dhow (das sind die traditionellen Fischerboote in Afrika) zu einem Unterwassernationalpark. Vielleicht sehen wir dort Delfine. Man kann dann schnorcheln und mittags gibts ein Essen aus Neptuns Reich, also Meeresfrüchte und Fisch. Freu mich schon total drauf, denn man kann auch mit Delfinen schwimmen, sofern sie denn da sind. Aber mal schaun. Wir sind ja hier auf der Südhalbkugel und ca. 700 km vom Äquator entfernt. Uns fiel auf, dass der Mond hier auf einmal auftaucht und rasendschnell über den Himmel wandert. Man kann quasi zuschauen. Um 19 Uhr ist es stockfinster und man sieht schon die Sterne. Auf dem Südhalbkugelhimmel gibt es auch so was wie bei uns der Abendstern, also die Venus. Vielleicht finden wir auch noch raus, wie dieser Stern heißt, der so hell vom Nachthimmel strahlt. Na dann bis morgen.



Tag 5, 19. August 2008
Wie der Abendstern auf der Südhalbkugel heißt haben wir noch nicht herausgefunden aber dass es hier eine wahnsinnig spannende maritime Flora und Fauna gibt, das wissen wir spätestens seit heute Vormittag. Wir waren heute mit der hoteleigenen Tauch- und Schnorchelschule beim Schnorcheln. Zuerst wateten wir durchs flache Wasser vorbei an Seeigeln und Seegurken zum Glasbodenboot. Zum Glück hatten wir erfahrene Jungs dabei die uns den Weg bis zum Boot zeigten, denn ein falscher Tritt und man hat die Stacheln vom Seeigel im Fuß. Am Boot angekommen stiegen wir ein und fuhren raus zum Riff. Als das Wasser ungefähr 6 Meter tief war hielt der Bootsmann an und reichte im Boot Flossen, Taucherbrille und Schnorchel herum. Durch die zwei Glasplatten im Boden konnten wir bereits sehen was uns jetzt gleich erwartet. Und dann gings ins Wasser. Doktorfische, Kugelfische, lustige kleine die aussahen wie Zebras, Muränen und sogar Anemonenfische (das sind die Nemofische *g*) konnten wir dort unten sehen. Außerdem riesige Hirnkorallen und Muscheln, die bei der kleinsten Berührung zuklappten. Es war einfach nur fabelhaft. Wir kennen diese flinken Gesellen ja nur aus dem Tierparkaquarium und dort schwimmen sie ganz zutraulich zwischen unseren Beinen herum. Ich bin immer noch voll euphorisiert! Unser Fahrer reichte uns dann ein Stück Brot ins Wasser. Die Doktorfische frassen das Brot sogar aus der Hand. Man musste allerdings ein bisschen aufpassen, denn alle Korallenfische haben scharfe, papageienähnliche Mäulchen fast schon Schnäbel. Aber alle unsere Finger sind noch dran :-). Nach dem Schnorcheln gings dann nochmal weiter zum nächsten Riff. Auf diesem kann man bei Ebbe herumlaufen. In den tieferen Senken, dort wo sich das Wasser am längsten hält entdeckten wir kleine Mini-Biotope mit klitzekleinen Fischchen darin. Gelbe, Blaue und gestreifte. So schön wie die Natur hier gewerkelt hat, so schön kann man gar kein Aquarium einrichten. Nach fast 3 Stunden tuckerten wir mit dem Glasbodenboot wieder zurück, wateten wieder durch die Seegraswiese an Land und waren erst einmal geplättet ob dieser ganzen Erlebnisse und Eindrücke. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir auf unserer Liege im Garten und an der Swingbar bei Bierchen und Bananen-Mango-Papaya-Smoothie. Jetzt sitzen wir auf dem Balkon von unserem Häuschen und warten aufs Abendessen. Mann haben wir heute Hunger. Schnorcheln und Tauchen...das schlaucht ganz schön. Aber es hat sich echt gelohnt, zumal spottbillig. Umgerechnet 32 Euro für beide hat die Gaudi gekostet. Wenn wir von unserer Safari wieder da sind, werden wir bestimmt noch einmal dieses Abenteuer mitmachen.

Tag 6, 20. August 2008
Heute wusste das Wetter nicht so recht was es machen sollte. In der Früh hats einen kräftigen Schauer vom Himmel gelassen und kaum eine Viertelstunde später schien dann wieder die Sonne. Die Wolken verzogen sich nach und nach immer mehr. Irgendwann braute sich dann erneut was zusammen. Alles flüchtete unter überdachte Bereiche und das Hotelpersonal flitzte los und sammelte alle Liegenauflagen so schnell wie möglich ein. So gings heut den ganzen Tag. Momentan hängen wieder dicke graue Wolken am Himmel und es regt sich kein Lüftchen. Drückend schwül ist es. Hoffentlich gibts morgen besseres Wetter wenn wir unseren Ausflug machen. Recht viel spannendes ist heute nicht passiert und darum mach ich für heute mal Schluss. Halt, eins noch. Durch ein kleines Missgeschick von mir ist unser kleiner PC kurz vorm Abnibbeln gewesen, Cola und Elektrik verträgt sich halt dann doch nicht so gut...

Tag 7, 21. August 2008
Es dämmerte gerade, als uns der Fahrer zu unserem Ausflug abholte. Wir fuhren durch die morgendliche Rush-Hour Mombasas über chaotisch dicht befahrene Straßen in Richtung Süden. Die Strecke führte vorbei an Ziegenherden, windschiefe Wellblechhütten, durch Gestank und Dreck. Die letzten Kilometer zum Küstendorf Shimoni rumpelte der kleine Bus über eine Schotterpiste und schüttelte uns ganz schön durch dabei. Ein kleines Boot setzte uns zur Dhow über, die einige Meter hinter der Kaimauer vor Anker lag. Auf der "Monsoon" nahmen wir alle auf den gepolsterten Sitzflächen Platz. Die Mannschaft stellte sich vor und erklärte uns dann den Tagesablauf. Als die Monsoon schließlich in See stach kam bei allen wohl richtiges Piratenfeeling auf. Und so tuckerten wir hinaus aufs offene Meer. Teilweise schaukelte es ganz schön wenn die Monsoon die Wellen durchpflügte. Schon nach kurzer Zeit konnten wir ca. 20 Meter entfernt eine kleine Delfinschule beobachten. Die Crew an Bord kümmerte sich sehr gut um ihre Gäste. Immer wieder wurden Softdrinks, Kaffee, Kekse und tropische Früchte verteilt. So gestärkt konnte der erste Schnorchelgang beginnen. Die Jungs verteilten das nötige Equipment dafür und schon sprangen die ersten Schnorchelwütigen ins Wasser. Unter uns bot sich ein traumhafter Anblick. Die Sonne kam auch noch zwischen den Wolken hervor und tauchte Korallen und alle Meeresbewohner in leuchtend bunte Farben. Riesige Fischschwärme zogen unter uns vorbei. Große farbenprächtige Drückerfische pickten die Äste der Korallen nach Freßbarem ab. Und dort grub sich gerade ein Rochen aus dem Sand. Eine Meeres-Schildkröte zog ihre ruhigen Bahnen und weiter drüben stakste ein Einsiedlerkrebs mit seiner Muschel davon. Ich kann es gar nicht beschreiben, aber diese verborgene Welt dort unter dem Meer ist wahrhaftig ein faszinierender Lebensraum. Nach dem alle wieder an Bord waren, nahm die Monsoon wieder Fahrt auf und nach kurzer Zeit erreichten wir bereits das nächste Riff. Hier konnte dann nochmal ausgiebig geschnorchelt werden. Auf einer langgezogenen Sandbank konnte man sich ein wenig sonnen und entspannen. Der Huger trieb uns alle wieder zurück an Bord der Dhow, die nun Kurs auf Wasini-Island machte. Dort wartete in einem tropischen Garten ein traditionelles Swahilii-Menü auf die hungrige Touristenmeute. Frittiertes Seegras, Krabbenscheren, Fisch, Gemüse und alles was satt machte und lecker schmeckte wurde von netten Swahilii-Damen in bunten Sarogns aufgetragen. Als alles aufgegessen war, gingen wir wieder an Bord der Monsoon und schipperten zurück nach Shimoni wo uns der Fahrer wieder einsammelte. Es ging die lange Strecke wieder zurück auf der Schlaglochpiste und vorbei an lauten Märkten wo Kinder und das Vieh gemeinsam aus einem Blechnapf tranken. Ein beschämendes Gefühl steigt bei diesem Anblick in einem hoch. Aber die Menschen sehen alle zufrieden aus und lächelten uns im Vorbeifahren zu. Die Kinder winkten sogar und lachten. Als wir schlussendlich auch den Moloch Mombasa mit seinen abertausend hupenden und quietschenden Autos zurückgelassen hatten, erreichten wir um 19 Uhr unser Hotel. Nach dem Essen gabs dann noch einen Cocktail an der Swing-Bar bevor wir total kaputt ins Bett klappten. Es war ein spannender und erlebnisreicher Tag voller interessanter Eindrücke die wir bestimmt nicht so schnell vergessen werden. Am beeindruckendsten war jedoch das Korallenriff mit samt seinen bunten und quirligen Bewohnern.

Tag 8, 22. August 2008
Heute starteten wir etwas später in den Tag. Nach einer Dusche gings zum Frühstück und im Anschluss daran reparierte Wolfi unseren kleinen Reise-PC wieder. Die n-Taste hängt zwar immer noch aber besser so, als ganz hinüber. Mittags ließen wir uns zum nahegelegenen Supermarkt fahren und organisierten noch ein paar Dinge für unsere Safari. Heute Abend müssen wir unseren Krempel noch zusammenpacken und morgen früh um 6 Uhr fahren wir dann in den Busch. Sehr windig ist es heute. Es scheint zwar die Sonne, aber der starke Wind macht einem zu schaffen. Darum sitzen wir gemütlich auf unserem Balkon und gehen dem Müßiggang nach. Später gibts dann noch einen Frucht-Smoothie an der Bar und lecker Abendessen. Morgen schreibe ich dann aus dem Busch :-).

Tag 9, 23. August 2008 - Safari
Heute startete unsere 5-tägige Safari. Um 6 Uhr morgens holte uns Joel - so hieß unser Fahrer vom Hotel ab. Wir fuhren wieder quer durch Mombasa und weiter ins Hinterland. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Tsavo-Ost-Nationalpark. Unser erstes Ziel. In einem Souveniershop erstanden wir noch zwei stilechte Indiana-Jones-Hüte und dann gings über rote Schotterpisten hinein in den Busch. Die ersten wilden Tiere ließen auch nicht lange auf sich warten. Elefanten, Zebras, Impalas und noch viele mehr liefen uns über den Weg. Die Tiere stehen oft keine 20 Meter vom Bus entfernt und grasen ganz friedlich in der Wildnis. Ein wirklich atemberaubender Anblick! Mittags im Ndololo-Camp wo wir ein vorzügliches Essen eingenommen haben stampfte dahinter eine kleine Elefantenherde vorbei. Man konnte sie sogar tröten hören. Wow, was für ein Gefühl. Man sitz beim Essen mitten im Busch und hinter dir latschen die Elefanten vorbei! Nachmittags gings dann nochmal auf Pirschfahrt. Mit dem Sonnenuntergang trafen wir müde und verstaubt aber glücklich im Patterson-Safari-Camp ein. Der freudliche Portier wies uns ein gemütliches Zelt zu, mit allem darin was man hier braucht. Betten, Dusche, Taschenlampe. Jetzt waschen wir uns nur noch den roten Staub vom Körper, essen noch eine Kleinigkeit und dann gehts ab in die Heija. Bin gespannt was wir morgen alles erleben werden.





Tag 10, 24. August 2008 - Safari
Nach einem köstlichen Frühstück gings heute um 7 Uhr weiter Richtung Nairobi. Die Fahrt war sehr strapaziös, denn man kam auf der Landstraße nur sehr langsam voran. Kurz vorm Amboseli-Nationalpark machten wir nochmal ein kleines Päuschen. Was dann folgte, werden wir so schnell auch nicht vergessen. Joel rumpelte mit uns über eine nicht enden wollende Schotterpiste voller Schlaglöcher. Die großen wurden geschickt umfahren, aber trotzdem holperte und schaukelte es immer noch wie wild im Bus. Wir schluckten einige Mengen an Staub. Nach schier endlos scheinenden 3 Stunden kamen wir beim Kibo-Safari-Camp an. Völlig platt und k.o. bezogen wir unser Zelt. Genauso komfortabel ausgestattet wie bei Patterson. Zuerst gings einmal zum Mittagsbuffet. Spaghetti und im Anschluss eine Tasse kenianischen Kaffee richteten uns wieder auf. Um 16 Uhr brachen wir zur Pirschfahrt im Aboselipark auf. Wir konnten heute 13 verschiedene Tierarten beobachten. Giraffen, ein Warzenschwein, eine kackende Hyäne, viele viele Elefanten. Darunter eine Elefantenmami mit Baby! Joel meinte, dass das Kleine keine 2 Wochen alt sei. Riesige Gnuherden, Zebras und Büffel kreuzten die Wege auf denen wir unterwegs waren. Dagegen kann jeder Tierpark gnadenlos abstinken, denn hier in dieser weiten mit Gras und Bäumen bewachsenen Ebene, wo die Tiere wie hingetupft friedlich miteinander leben, da gehören sie einfach hin. Bald lichteten sich auch die Wolken rund um den Gipfel des Kilimandscharos, so dass wir diesen faszinierenden Berg ebenfalls noch bestaunen konnten. Als die Sonne glutrot hinter den Akazien verschwand machten wir uns wieder auf den Heimweg ins Camp. Die anschließende Dusche tat wahre Wunder, denn so viele Tiere gucken macht richtig müde. Ein leckeres Abendessen folgte. Über uns glitzern tausende Sterne, die Zikaden zirpen im Gras und von weit entfernt hört man den Löwen brüllen. Auf ins nächste Safariabenteuer, bis morgen.

Tag 11, 25. August 2008 - Safari
Es wurde gerade hell, als wir heute zur Frühpirsch im Amboseli aufbrachen. Doch das zeitige Aufstehen hat sich voll gelohnt, denn wir haben ein Löwenpärchen angetroffen. Auf der weiteren Fahrt durch den erwachenden Busch, entdeckten wir zwei Hyänen die sich um ein Stück Aas stritten und einen Marabu, der gemütlich abwartete, ob für ihn auch noch was abfällt. Zurück im Kibo-Camp wurde dann gefrühstückt. Um 9.30 Uhr fuhren wir dann weiter in den Tsavo-West-Nationalpark. Als wir so gemütlich durch den roten Sand rumpelten stand auf einmal ein großer Elefantenbulle am Wegesrand. Dieser hat sich wahrscheinlich genauso erschreckt wie wir uns. Er stellte die Ohren ganz nach vorne und wedelte ganz aufgeregt damit. Im Tsavo-West fuhren wir zum Severin-Safari-Camp. Wobei hier der name Camp nicht so recht zutrifft. Hier gibt es puren Luxus mitten im Busch. Tolle Zelte mit einem riesigen Bett, gekachelte Dusche, Klo wo man die Türe zu machen kann. Wirklich geil hier! Die Tiere kommen sogar so nah an die Zelte heran, dass man in der Dunkelheit mit einem Massai-Wachmann zum Zelt und von dort wieder zurück begleitet wird. Man könnte ja über ein Nilpferd drüberfallen :-). Am Nachmittag unternahmen wir mit Joel eine ausgedehnte Pirschfahrt und konnten dabei wieder viele Tiere beobachten. Unter anderem eine Horde Geier, die auf einem toten Zebra saßen. Das waren bestimmt 20-30 Vögel. Echt der Hammer. Morgen gehts dann nocheinmal in einen anderen Teil des Tsavo-West. Heute werden wir luxuriös schlummern. Joel lässt uns morgen ein bisschen länger schlafen, so dass wir heute ein wenig die nächtliche Stimmung im Busch so richtig genießen können. Juchuuu.


Tag 12, 26. August 2008 - Safari
Heute gings erst um 8.30 Uhr los. Wir fuhren per Pirschfahrt quer durch den Tsavo-West und entdeckten wieder viele wilde Tiere. Eine Giraffe galoppierte uns fast ins Auto. Aber Joel hatte wie immer alles im Griff. Eine Rotte Warzenschweine trabte hoch erhobenen Schwanzes durch den roten Tsavosand. Und endlich haben wir einen Strauß mal so richtig rennen gesehen. Die können ganz schön flitzen. Joel erklärte uns, dass die hiesigen Affenbrotbäume bis zu 1000 Jahre alt sind, bzw. werden können. Diese Bäume - in Suaheli Baobab genannt sehen aus wie die "Ents" aus dem Film "Der Herr der Ringe". Viele haben Gesichter...mit viel Fantasie. Wir besuchten die Mzima-Quellen. Einen großen, natürlichen Trinkwasserspeicher. Dort gab es ebenfalls viel zu entdecken. Hippos und Krokodile. Außerdem haben wir den Feever-Tree, den Fieberbaum kennengelernt. Gegen Mittag trafen wir dann im Voyager-Safari-Camp ein wo wir erst einmal lecker gegessen haben. Heute Nachmittag gehts dann wieder auf Entdeckungsfahrt in den Busch und heute abend steht noch eine spannende Nachtpirsch auf dem Programm. Soviel gucken, beobachten und staunen macht echt fix und alle. Aber traumhaft ist alles. Die Landschaften in den verschiedenen Parks und die Tierwelt. Morgen wandern wir ein bisschen durch den Busch und nach dem Frühstück bringt uns Joel wieder zurück ins Hotel.

Tag 13, 27. August 2008 - Safari und Rückfahrt ins Hotel
Heute war der letzte Tag unserer spannenden Safari durch Afrikas Tierreservate. Gestern Abend als es schon dunkel war fuhren wir mit Joel nochmal raus in den Busch zur Nachtpirsch. Im Suchscheinwerfer tauchte bald ein Elefantenbulle auf. Er marschierte völlig lautlos keine 20 Meter von unserem Bus vorbei ans Wasserloch. Wow! Sowas von unglaublich. Außerdem konnten wir noch Impalas im Scheinwerferlicht beobachten. Das Abendessen im Voyager-Camp wurde am Hippo-See serviert. Ganz romantisch im Kerzenlicht. Im Schilf grunzen die Hippos. Echt toll! Um 7 Uhr morgens holte uns ein kundiger Guide zu einem interessanten Spaziergang durch den Busch ab. Wir entdeckten verschiedende Fußabdrücke im Sand. Unter anderem die Pfoten eines Gepards. Ganz nah an unserem Zelt ist er des nachts vorbeigestiefelt. Unser Guide erklärte uns auch die verschiedenen Hinterlassenschaften der Tiere. Sehr interessant. Vor allem weil wir dann wussten, dass ein Pavian in der Nacht um unser Zelt geschlichen ist und vor der Veranda sein Geschäft verrichtet hat. Nach einem stärkenden Frühstück tuckerten wir mit Joel wieder zurück nach Mombasa. Unterwegs gabelte er noch seine Frau vom Einkaufen auf. Christina ist genauso lustig wie Joel und so war die Fahrt durch das stinkende und laute Mombasa sehr kurzweilig. Am Hotel angekommen verabschiedeten wir uns noch herzlich von Joel. Die Safari war wunderbar und atemberaubend. Man muss es einfach gesehen haben. Meine Worte reichen nicht aus um diese ganzen Eindrücke der letzten Tage aufzuschreiben. Joel war ein sehr vorsichtiger und umsichtiger Fahrer. Wir haben im Allezeit voll vertraut. Nach dem Check-in bezogen wir unser neues Zimmer. Diesesmal im Erdgeschoss von einem der gemütlichen Häuschen. Jetzt wird nur noch geduscht und zu Abend gegessen. Und so geht ein spannender und erlebnisreicher Tag zu Ende. Schee wars auf Safari!

Fazit der verschiedenen Camps:
Patterson war urig gemütlich. An einem Fluß gelegen, direkt in die Landschaft integriert. Essen top, Service top. Patterson hatte einen singenden Massai-Krieger, der uns immer auf den wenigen und kurzen Wegstrecken begleitet hat. Sehr sehr witzig. Der ganze Zauber wurde nur für uns beide gemacht, denn außer uns war niemand im Patterson. Ausstattung vom Zelt war einfach, aber wie schon gesagt, urgemütlich und alles vorhanden was man braucht. Kibo hatte ein bisschen mehr Hotelcharakter. Außer uns waren noch einige andere Safarigeher in Kibo. Man konnte vom Zelt aus den Gipfel des Kilimandscharo sehen. Traumhafter Ausblick! Essen war gut, wenn auch Kantinencharakter. Service auch super. Ausstattung ähnlich wie bei Patterson, da der selbe Chef. Severin war Luxus pur! Moderner Komfort wohin man auch nur blickte. Sehr sehr großes Zelt. Ebenfalls mit Massai-Hol-und-Bring-Service. Anzufordern per Security-Klingelknopf außen am Zelt. Minuspunkt: Kein warmes Wasser, nur lauwarm und kein Handyempfang. Essen war hervorragend und die Aussicht auf ein Wasserloch wo die Tiere zur Tränke gehen ebenso. Füttern von Vögeln durchaus erwünscht, da man so die verschiedenen Vogelarten aus nächster Nähe beobachten konnte. Am Eingang stand eine Tafel wo man die Tiere, die man am Tag gesehen hatte, aufschreiben konnte. Beste Ausstattung im Zelt, sogar ein Föhn. Voyager war auf den ersten Blick etwas merkwürdig. Sehr weitläufige Anlage mit weiten Wegen. Aber Essen top und Service auch. Abends Candlelight-Dinner vor dem Hippo See. Informationstafel mit allen, in Tsavo lebenden Tieren vorhanden. Ausstattung einfach, wenig Charakter, aber auch alles vorhanden. Alle Camps hatten fließendes Wasser und Klos mit Spülung. Handyempfang überall gut, bis auf Severin.




Tag 14, 28. August 2008
Ganz gemütlich gings heute zu. Bloß keinen Stress, das war heute die Devise. nach dem Frühstück machten wir uns per Taxi nochmal zum Nakumatt-Supermarkt auf. Im Anschluss daran besuchten wir das Internetcafe und schrieben dem Safari-Veranstalter ein nettes Mail, dass uns alles so gut gefallen hat und Joel der Greatest Driver ever ist. Ein Foto im Anhang von uns mit Joel machte das Mail komplett. Vielleicht bekommen wir ja darauf ein Feedback. Dann war Extrem-Nixtun angesagt. Wir lümmelten faul auf der Liege bis uns ein Regenschauer auf unsere Terrasse vertrieb. Dort blieben wir dann den ganzen restlichen Nachmittag zumal der Wind auch immer wieder kühl auffrischte. War auch schön, so gemütlich auf der Terrasse zu fletzen. Jetzt gibts dann für heute nur noch Abendessen und eventuell einen Absacker an der Bar. Bis morgen, der letzte Tag.


Tag 15, 29. August 2008
Die afrikanische Sonne wurde heute nochmal so richtig genossen. Den ganzen Tag verbrachten wir heute im tropischen Garten unseres Hotels. Als wir nachmittags vom letzten frisch zubereiteten Smoothie von der Swingbar zurück kamen, lief uns schon unser Reiseleiter entgegen. Er eröffnete uns, dass wir noch einige Stunden länger bleiben dürfen. Grund für die enorme Verspätung ist Hurrikan "Gustav" in der Karibik von wo unsere Maschine kommt. Tja und deshalb werden wir uns morgen nochmal ganz relaxt auf die Liege knallen, denn wir werden erst um 17 Uhr vom Hotel abgeholt und fliegen wieder über Nacht zurück nach Düsseldorf. Wann und wie es von da aus dann nach München weitergeht sehen wir noch. Jedenfalls ist Mami schon informiert, so dass Papa nicht umsonst zum Flughafen fährt um uns abzuholen. Ihre Sorge galt unserem Besuch, ob wir dann gar nicht kommen, wenn wir später ankommen. Wir gaben zurück, dass wir - wenn wir daheim sind - erst mal die Koffer ausräumen, duschen und dann wie vereinbart zum Kaffee und Kuchen erscheinen. Denn darauf freuen wir uns am allermeisten. Mama und Papa wieder zu sehen.

Tag 16, 30. August 2008
Wir genossen heute die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir gegen Mittag dann wieder unsere Koffer packten. Zur Zeit sitzen wir in der Hotellobby und warten auf den Bus der uns nach Mombasa zum Flughafen bringt. Vorhin ließen wir uns noch eine etwas ölige, seltsam anmutende kenianische Pizza schmecken. Wenigstens hats satt gemacht, denn bis zum nächsten Snack vergehen einige Stunden. Das war er also, unser Kenia-Urlaub. Das war mal wieder so ein richtiges Highlight. Viele Tiere und einfach relaxen und ausspannen vom stressigen Alltag. Nette Menschen und einmal eine ganz andere Kultur. Möge sich der Herrgott, dieses - vielleicht letzte - Paradies auf Erden noch sehr lange erhalten. Diese manigfaltigte Tierwelt, ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft hat uns am meisten in diesen Tagen beeindruckt. Wir sagen AHSANTE SANA und vielleicht kommen wir ja einmal wieder in den Garten Eden.


Diese Tiere konnten wir in Hülle und Fülle beobachten:
Elefant, Giraffe, Zebra, Gnu, Thomson-Gazelle, Grant-Gazelle, Impalas, Kuhantilope, Kudu, Oryx, Strauß, Warzenschwein, Hyäne, Löwe Büffel, Hippos, Krokodil, Squirell, Go-away-Bird, Dreifarbenglanzstar, Franklins (Wachteln), Marabu, Geier, Pavian, Sekretärvogel, Meeres-Schildkröte, Delfin, Drückerfische, Seesterne, Rochen, Doktorfische, Korallen, Schakal, Perlhuhn, Wasserbock, Buschbaby, Giraffen-Gazelle, Grüne Meerkatzen, Hornbill (Tukan), Muräne, Ameisenlöwe, Mungo.


Von unseren vielen Fotos habe ich ein paar noch ins nachfolgende Album gepackt.