Und wieder einmal führt uns unser Urlaub auf den Schwarzen Kontinent. Dieses Mal geht's nach Namibia. 2,5 Mal so groß wie Deutschland aber sehr dünn besiedelt. Das heutige Namibia liegt auf einer der ältesten Landmassen der Erde. Namibia war schon da, da gabs noch gar keine Kontinente. Wir freuen uns auf die wunderschöne Natur und vor allem auf die Tierwelt die uns seinerzeit in Kenia schon so fasziniert und tief berührt hat. Am heiligen Feiertag - Tag der Arbeit, geht's los. Zuerst einmal nach Frankfurt und über Nacht sieht die Welt dann ganz anders aus. Denn am frühen Morgen landen wir in Afrika. Wir sind sehr gespannt was wir alles für Abenteuer und spannende Eindrücke wieder mit nach Hause bringen. Und schon geht's los…



Tag 1, 01.05.2014 Flug von München nach Frankfurt und von da weiter nach Windhoek
Überpünktlich holte uns der nette Taxler daheim ab und brachte uns zum Flughafen. Nachdem die Koffer in den Katakomben verschwanden, gingen wir - wie immer vor einer Reise, lecker essen. Bio-Lachs und Reis. Sehr fein. Der Flug von München nach Frankfurt war super unspektakulär und schnell vorbei. In Frankfurt holten wir unsere Koffer wieder vom Band und checkten erneut für Windhoek ein. Im Anschluss daran bummelten wir gemütlich zum Abfluggate und harrten der Dinge. Aber auch hier verging die Zeit recht schnell und ehe wir uns versahen, saßen wir auch schon im Flieger nach Afrika. Der Flug ging über Nacht und führte uns über die Alpen, quer übers Mittelmeer, über Tunesien hinweg immer weiter nach Süden. Das Entertainmentprogramm konnte sich auch einigermaßen sehen lassen. Es gab dann noch was zu Essen und schon bald fielen uns die Augen zu. Naja, gut geschlafen haben wir leider nicht. Aber was solls. Bald darauf war die kurze Nacht auch schon dahin und das Kabinenlicht im Flugzeug wurde wieder angeschaltet. Bald haben wir es geschafft und wir sind endlich in Namibia angekommen.

Tag 2, 02.05.2014 Fahrt vom Flughafen in die Kalahari
Und so wars dann auch. Dank Rückenwind landeten wir sogar eine halbe Stunde früher in Windhoek. Der Flughafen war fast menschenleer und es war noch stockfinster um 5 Uhr morgens. Nach einem schier nicht enden wollenden Einreisespektakel bei dem man am Ende zwei Stempel in den Reisepass bekommt, durften wir uns erneut in eine Schlange vor dem Mietwagenschalter einreihen. Und wieder vergingen gefühlte 10 Stunden bis wir endlich unser Auto in Empfang nehmen konnten. Während Wolfi am Schalter anstand konnte ich beobachten wie einige Reisende mit Schusswaffe unterwegs waren. Das Gewehr wird stolz in einem Köfferchen herumgetragen. Unfassbar, dass es heute immer noch Großwildjagden gibt! Nach einer halben Ewigkeit konnten wir dann auch endlich unser Auto in Empfang nehmen. Wir haben einen großen Toyota Hillux. Mit dem gings dann auch gleich los Richtung Windhoek und von da an weiter nach Süden. Die Straße ist wie mit einem Lineal gezogen. Kerzengerade und teilweise gibt's Schlaglöcher in Form riesiger Krater. Als wir einmal an einem Rastplatz anhielten, entdeckte ich eine große Heuschrecke. Bei uns sind die Grashüpfer kaum größer als zwei bis drei Zentimeter, aber dieses Ungetüm war von 10 cm Körperlänge nicht mehr weit entfernt. Es legte gerade seine Eier in den Sand. Ein Foto aus nächster Nähe konnte ich mir nicht verkneifen. Wie aus einem japanischen Horrorfilm! Graubraun, scharfe Kieferzangen und einen dicken Panzer hatte das Insekt. Schon gewöhnungsbedürftig für europäische Augen. Unser erstes Ziel, die Kalahari Anib Lodge war dann auch bald erreicht. Um genau zu sein, nach fast 400 km. Wir wurden sehr freundlich empfangen und durften erst einmal ein kühles Safterl zur Begrüßung schlürfen. Die nette Dame zeigte uns unseren Bungalow und teilte uns mit, dass heute Nachmittag noch eine Safari stattfindet. Da sind wir doch dabei! Doch erst einmal holten wir ein wenig Schlaf nach. Das tat richtig gut. Pünktlich um 15:30 gings dann los. Wir fuhren mit unserem Guide in die Kalahari hinein. Die Kalahari ist eigentlich keine richtige Wüste so wie man sich eine Wüste vorstellt. Sondern mehr eine Grasland-Savanne. Prince, so hieß unser Guide erzählte uns Interessantes über die dort wachsenden Gräser und Pflanzen. Er zeigte uns wie die Webervögel ihre kunstvollen Nester in die Zweige weben und warum der Dreidornstrauch so heißt wie er heißt. Der Strauch verzweigt sich an seinen Trieben nämlich genau dreimal. Daher der Name. Dann dauerte es auch nicht lange bis das erste Großwild in Sicht kam. Springböcke und ein paar Meter weiter Strauße. Einen einsamen Gnubullen konnten wir auch erspähen. Die Pirschfahrt führte uns auf eine kleine Düne von wo aus wir einen herrlichen Sonnenuntergang bei einem kühlen Getränk genießen konnten. Zurück in der Lodge gabs ein leckeres Menü. Carpaccio vom Kudu, Kürbissuppe und ein Stück vom Springbock ließen wir uns schmecken. Jetzt sitz ich auf meinem Bett und tippe noch schnell den Reisebericht. Meine Augen sind jedoch schon sehr schwer und ich vertippe mich dauernd. Morgen wollen wir in den Köcherbaumwald fahren, denn morgen geht unsere Namibia-Rundreise ja quasi erst richtig los. So, das war ein verdammt langer aber wunderschöner Tag. Draußen funkeln abertausende Sterne am Himmel und im hohen Gras zirpen die Grillen. Ich mach Schluss für heute, morgen wird's bestimmt wieder sehr eindrucksvoll. Bis dann Ihr Lieben.

Tag 3, 03.05.2014 Fahrt von der Kalahari zum Fishriver-Canyon
Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere so kaputt waren wir gestern. Dafür hatten wir heute ausgeschlafen und machten uns nach dem Frühstück zeitig von der Kalahari aus auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Knapp 450 km lagen wieder vor uns. Auf schier endlosen und schnurgeraden Straßen gings immer weiter nach Süden. Unterwegs besuchten wir den Köcherbaumwald. Der Köcherbaumwald ist ein Wahrzeichen von Namibia. Auf einem felsigen Gelände stehen die Köcherbäume, urige teils sehr große Bäume mit dicken Stämmen und kaktusartigen Blättern herum. Den Namen haben sie von den San - die Buschmänner, die aus den Stämmen und Ästen Köcher für ihre Pfeile fertigten. Die Bäume heißen eigentlich Sukkulenten und haben sich an das karge Leben richtig gut angepasst. Durch die dicke Rinde des Stamms schützen sie sich vor Feuchtigkeitsverlust. Der Begriff "Wald" ist auch sehr euphorisch gemeint. Die Köcherbäume stehen eigentlich immer einzeln. Nur hier auf dem Platz gibt es mehrere auf einem Haufen. Deshalb "Wald". Den Spielplatz der Giganten wollten wir auch noch anschaun, aber man musste irgendwo ein Ticket kaufen um durch das Tor zu gelangen. Da wir kein Ticket hatten, blieb das Tor für uns leider verschlossen. Hier hätte es sich um große Felsen gehandelt welche man hätte anschauen können. Naja, man kann halt nicht alles sehen. Auf der Schotterstraße gings zurück nach Keetmannshoop und von dort aus Richtung Lüderitz. Zwischendrin entdeckten wir auf der Straßenkarte eine Ortschaft Namens Seeheim. Daneben war das Symbol für eine Tankstelle eingezeichnet. Also nix wie hin, denn wer weiß wann man wieder tanken kann bei diesen Weiten hier. Seeheim stellte sich als nur ein Haus heraus welches zum Hotel ausgebaut war. Auf dem Hof standen auf Stelzen zwei Tanks. Einer für Diesel und einer für Benzin. Das war also die Tankstelle. Wurscht, Hauptsache wieder Sprit. Als das erledigt war, gings wieder rauf auf die Staubpiste und hinein ins Nirgendwo. Immer wieder konnte man vom Straßenrand aus Springböcke und Strauße sehen. Nach weiteren 70 km erreichten wir unser nächstes Domizil. Das Canyon Roadhouse. Hier ist es richtig urig. Überall stehen alte Autowracks herum aus denen Pflanzen wachsen. Aus dem Kofferraum eines uralten Ford wächst eine Akazie und vorne am Eingang ragt ein Köcherbaum aus einem Kühler. Echt witzig. Auch innen drin im Gebäude dreht sich alles um Autos. An der Bar hängen Nummernschilder aus aller Welt. Auch bayrische konnten wir sehen. Oberallgäu, Garmisch-Partenkirchen, Würzburg, München und viele mehr. Die Wracks sind mehrheitlich alte US-Autos aus den 50ern oder noch älter. Wirklich nett gemacht, sowas haben wir so noch nie gesehen. Zum Essen gab es heute wieder ein leckeres Filet vom Springbock mit Gemüse und Pommes. Die ersten Ansichtskarten sind auch schon auf dem Weg in die Heimat. Für morgen steht der Fischriver-Canyon auf dem Plan. Na dann, so weit so gut. Ich mach Schluss für heute. Bis morgen ihr Lieben.

Tag 4, 04.05.2014 Am Fishriver-Canyon
Heute haben wir den Fishriver-Canyon besucht. Der Canyon ist nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte der Welt. Über Jahrmillionen hat sich hier der Fishriver durch alle Gesteinsschichten gefressen und eine über 160 km lange Schlucht ausgewaschen. Aber nicht nur der Fluss schuf diese Schlucht, sondern auch verschiedene Erdhebungen und Senkungen im laufe der Erdgeschichte. In den Canyon kann man von verschiedenen Aussichtspunkten hineinschauen und die über 400 Meter hohen Felswände bestaunen. Ganz Mutige wagen sogar eine 4-tägige Wanderung durch die große Schlucht. Im Anschluss daran fuhren wir kreuz und quer durch die Gegend. Kilometerlange Pisten, bizarre Gesteinsformationen die wie übergroße Maulwurfhügel aussahen und immer wieder mal ein Köcherbaum dazwischen. Die Landschaft hier in der Gegend ist zwar sehr karg und trocken, aber wenn man will, kann man dem auch etwas Faszinierendes abgewinnen. Große Seidengraswiesen die im Wind wogen und aussehen als wäre das Land schneebedeckt. In der Ferne erhoben sich Berge wie aus dem nichts und wenn man ganz genau hinschaut ist das Land so flach, so dass man fast die Erdkrümmung erkennen kann. Wir fuhren und fuhren. Einmal trafen wir auf zwei Radler. Respekt. Bei diesen Entfernungen, dem Wind und der unbarmherzigen afrikanischen Glutsonne radeln. Ja wers denn mag… Im Örtchen Grünau tankten wir noch einmal voll und kauften uns ein leckeres Steckerleis. Dieses verputzten wir dann ganz genüsslich am Rand der nächsten Piste bevor wir wieder Richtung Roadhouse aufbrachen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer weiten Graslandschaft vorbei. Dort haben wir gestern bereits Zebras und Strauße in der Ferne erspäht. Heute kramten wir unseren Feldstecher aus und schauten uns das Treiben einmal näher an. Ein wunderschöner Oryx-Bock kam in unsere Richtung und schaute neugierig zu uns herüber. Weiter hinten lag eine ganze Herde der Oryx-Antilopen gemütlich im Gras. Zebras konnten wir wieder sehen und auch eine Kuhantilope. Unser Hotel war dann auch bald erreicht und nun studieren wir noch fleißig die Reiseführer. Morgen geht's wieder ein Stück weiter ins nächste Domizil. Am Abend gehen wir hier noch einmal lecker Essen. Für Wolfi solls diesmal ein Strauß sein und für mich ein Oryx-Steak. Namibia ist halt einfach ein Fleisch-Land. Also gut. Vielmehr ist heute nicht passiert und drum ist Ende für heute. Bis morgen dann. Servus Ihr Lieben.

Tag 5, 05.05.2014 Fahrt vom Fishriver Canyon nach Aus
Aus Wolfis Straußensteak wurde gestern leider nix. Strauß war aus und so gabs für uns beide Oryx. Sehr lecker! Heut früh gings dann auch schon wieder zeitig los. Um kurz vor 9 saß alles abfahrtbereit im Auto. Wir mussten vom Canyon Road House ein ganzes Stück auf der selben Staub-Piste wieder zurück zur Hauptstraße auf der wir hergekommen sind. Heute hielten wir jedoch die Augen offen, es könnten ja Tiere herumlaufen. Und so wars dann auch. Bald entdeckten wir wieder eine schöne Oryx-Antilope und Springböcke. Einige Strauße waren auch dabei. Die können mit einem fahrenden Auto ganz locker mithalten. Wir fuhren 60 km/h und die Straußenherde lief locker in der Savanne neben uns her. Strauße sind aber sehr schreckhaft haben wir festgestellt. Ein falsches Geräusch und sie rennen in heller Aufregung wild durcheinander. Außerdem kroch auch noch eine Schlange über die Piste. Klein war diese nicht gerade. Wir haben sie grad noch mit der Kamera erwischt, bevor sie unterm nächsten Busch verschwand. Auf dem Weg zur Hauptstraße haben wir noch den Naute Damm angeschaut. Der Damm staut einen See auf, aus dem die Stadt Keetmannshoop die Trinkwasserversorgung sicherstellt. Außer der Staumauer konnten wir aber leider nicht viel sehen. Also gings weiter und bald waren wir auch schon wieder auf der Hauptstraße nach Lüderitz. Wir sind jedes Mal beeindruckt, wenn man über eine Kuppe fährt und sich hinter dieser wieder unendlich weites Land auftut. Bis zum Horizont kann man blicken und wäre die Erde nicht rund, dann könnte man noch viel viel weiter sehen. Auch hier gibt es wieder dieses Seidengras das alles mit weiß-gelblichem Schimmer überzieht. Ein paar Hügel und kleinere Berge ragen daraus auf und geben der ganzen Landschaft fast etwas fantasie-mäßiges. Wir fuhren nicht sofort in unser Hotel in Aus sondern machten noch einen Abstecher zu den legendären Desert Horses. Das sind Wildpferde die durch die Namib streifen und zum Trinken an ein künstlich angelegtes Wasserloch kommen. Dort kann man sie beobachten. Die Pferde sind Nachfahren versprengter Militärpferde der Besatzer. Über eine kleine Straße erreicht man das Aussichtshäuschen von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Tränke und die beginnende Namib hat. Viele Pferde standen und lagen auf dem heißen Sand herum und dösten. Man konnte sehr schön das Sozialverhalten beobachten. Mögen sich zwei besonders gern, wird sich gegenseitig am Rücken gekrault, oder die Hälse aneinander gerieben. Zuerst waren wir ganz allein im Aussichtshäuschen und hatten mal wieder das Glück, dass auch noch 3 herrliche Oryx-Böcke ebenfalls wie aus dem Nichts erschienen und ebenfalls zur Tränke trotteten. Ganz friedlich tranken die 3 neben den Pferden. Als der Durst gestillt war, machten sich die 3 Herren wieder von dannen und verschwanden kurz darauf auch schon wieder. Wir blieben über eine Stunde am Wasserloch und beobachteten. Sogar einen Schakal konnten wir entdecken. Dieser traute dem Frieden jedoch nicht und verkrümelte sich schnell wieder. Was müssen manche Leute auch herumgrölen und dauernd die Klappe offen haben. Diese Tiere haben doch ein saugutes Gehör und verschwinden doch gleich wieder, wenn ihnen was nicht geheuer ist. Später kam dann noch ein einsamer Oryx-Bock zum Trinken. Zwei übermütige Pferde wälzten sich in einer kleinen Pfütze und anschließend im Wüstensand. Lustig mit anzusehen. Ein Hengst trieb seine Stuten zusammen und eine Gruppe galoppierte wiehernd zur Wasserstelle. Ich glaub ja fast, dass wir da morgen unbedingt auch noch einmal hinmüssen. Morgen wollten wir uns die Geisterstadt Kohlmannskuppe und Lüderitz anschaun. So, aber für heut is gut. Zeit für die Nahrungsaufnahme Freunde. Also bis morgen.

Tag 6, 06.05.2015 Ausflug nach Kohlmannskuppe und Lüderitz
Heute Vormittag sind wir zur Geisterstadt Kohlmannskuppe aufgebrochen. Das ist eine verlassene Stadt mitten in der Wüste. Kohlmannskuppe war bis zum ersten Weltkrieg eine Diamantengräberstadt. Ein Gleisarbeiter fand seinerzeit einen merkwürdigen Stein und gab diesen dem Aufseher. Der kannte sich aus und ließ den Stein prüfen. Als sich herausstellte, dass es sich um einen Diamanten handelt, war das der Startschuss für den Diamantenrausch. Unser Guide erzählte, dass die wertvollen Steine früher sogar an der Oberfläche lagen und nur aufgesammelt werden mussten. In langen Reihen krochen die Arbeiter am Boden und sammelten die Diamanten mit Pinzetten auf. In Vollmondnächsten glitzerten die Diamanten überall im Sand. In Kohlmannskuppe gab es alles. Eine Ladenstraße, Schlachter, eine Bäckerei, eine Eisfabrik, verschiedene Gebäude für das tägliche Leben, sogar eine Kegelbahn. In der Eisfabrik wurde Stangeneis produziert welches zusammen mit anderen Gütern mit einer kleinen Bimmelbahn umsonst an die Bewohner und Arbeiter verteilt wurde, damit sie die Lebensmittel im Wüstenklima kühl halten konnten. Zu seinen Hochzeiten lebten über 800 Menschen in der Stadt. Die Arbeiter waren auch sehr erfinderisch was das Schmuggeln der wertvollen Steine anbelangte. Mit Tauben zum Beispiel schafften sie die Steine hinaus aus dem Sperrgebiet. Unser Guide erzählte auch, dass die Arbeiter am Ende ihrer Vertragszeit Rhizinusöl einnehmen mussten und mit einem Sieb aufs Klo geschickt wurden. Fand man im Sieb Diamanten gab es drakonische Strafen. Auch heute noch ist das Gebiet zum Sperrgebiet erklärt. Es zieht sich hinunter bis an die Südafrikanische Grenze. Nachdem in Kohlmannskuppe keine Diamanten mehr gefunden wurden, verließen die Menschen nach und nach den Ort. In den 1950er Jahren zog auch noch der letzte Bewohner weg. Die Stadt wurde der Wüste überlassen welche sich die Stadt langsam aber stetig zurück erobert. Viele Gebäude sind stark verwittert und überall liegt der Wüstensand in den Häusern. Heute werden in Oranjemund die wertvollen Steine abgebaut. 90 % aller Diamanten weltweit die für die Schmuckproduktion geschürft werden, kommen aus Namibia. Die Stimmung in der Geisterstadt ist schon seltsam. Teilweise ist das gesamte Mobiliar noch sehr gut erhalten. Es wurde auch fast alles aus Deutschland eingeführt. Im Krankenhaus von Kohlmannskuppe wurde auch der erste Röntgenapparat in Afrika aufgestellt. Im Wohnhaus einer Ladenbesitzerin gibt es sogar noch das Bestellbuch für die verschiedensten Waren. "2 Dutzend paar Schuhe für die Eingeborenen" stand da auf einem Blatt. Als unsere Führung zu Ende war konnten wir noch ein wenig in der Stadt herumschlendern. Im Anschluss daran fuhren wir weiter nach Lüderitz und schauten uns dort die Felsenkirche an. Leider nur von außen, denn die Kirche hat nur 1 Stunde am Tag geöffnet. Lüderitz war jetzt nicht spektakulär. Es gibt zwar noch ein paar alte Häuser aus der Kolonialzeit, aber das wars leider auch schon. Nachdem wir unserem Auto noch einen vollen Tank spendiert hatten, brachen wir auch schon wieder auf Richtung Aus. Unterwegs trafen wir wieder Oryx und Strauße. Sogar ein wenig geregnet hat es heute. Wow! Aber die wenigen Tropfen verpufften quasi in der heißen Luft bevor sie den Boden erreichten. Ein paar schafften es dennoch und klatschten auf die Windschutzscheibe. Ein kleiner Abstecher zu den Wildpferden war ebenfalls noch drin. Heute war aber nicht soviel los am Wasserloch wie gestern. Ein paar Pferde badeten wieder genüsslich und mit einer richtigen Wonne in der Pfütze. Eine große Gruppe machte anscheinend nur zum Trinken halt und zog dann im Gänsemarsch wieder weiter. So wie wir. Wir packten es dann auch und fuhren zurück in unser Hotel. Später lassen wir uns dann wieder genusstechnisch verwöhnen. Morgen gehts dann wieder weiter, zur nächsten Station. Dieses Mal sind wir dann mitten drin in der Namib. Bin schon sehr gespannt. Also dann. Bis morgen.

Tag 7, 07.05.2014 Fahrt von Aus nach Sesriem - Außerdem feiern wir heute den 40. Geburtstag von meinem Schatz
Wie immer ganz zeitig sind wir heute wieder aufgebrochen. Aus verließen wir Richtung Helmeringhausen und hatten nun über 300 km Schotterpiste vor uns.Wir fuhren durch großartige Landschaften. Die Wolken zauberten ein einmaliges Licht- und Schattenspiel auf die Hügel und umliegenden Graswiesen. Wir fuhren vorbei an den Tirasbergen und immer wieder eröffneten sich unendliche Weiten wie wir es schon so oft hier gesehen haben. Durch die Lichtverhältnisse leuchtete das Savannengras teilweise pastellgrün, dann wieder hellgelb und auch fast weiß wie Schnee. Ein toller Anblick. Leider kann das kein Foto so gut einfangen wie es in der Wirklichkeit ist. Auf halber Strecke machten wir einen Abstecher zum Schloss Duwisib. Ein reicher Deutscher hat sich hier Anfang 1900 ein kleines Schlösschen bauen lassen. Aus aller Herren Länder kamen die Bauleute. Die Steinmetze beispielsweise aus Italien. Das gesamte Baumaterial wurde aus Deutschland herangeschafft. Innen ist ein kleines Museum und man kann alle Räume besichtigen. Biedermeiermöbel überall, Schwerter und alte Gewehre zieren die Wände. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten gings wieder auf die Schotterpiste zurück und weiter unserem Ziel entgegen. Aber bis dahin war es noch weit. Es ratterte und rumpelte. Teilweise war die Piste schon in einem arg schlechten Zustand. Aber es half nix, da mussten wir durch. Am Straßenrand standen oft witzige Verkehrszeichen. Auf einem ein Zebra, auf dem nächsten ein springender Kudu, sogar eines mit Giraffen drauf gibt es hier. Als wir über eine Kuppe holperten tat sich eine Landschaft auf, die mich spontan an Tolkiens Mittelerde erinnerte. In der Ferne erhoben sich die Gipfel der Numib-Berge und davor so weit das Auge blicken konnte, dieses im Wind wogende Seidengras. Einfach nur gigantisch. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu unserer Lodge. Am Straßenrand entdeckten wir eine Oryx-Antilope die beim ersten Blick nur noch ein Horn hatte. Auf den zweiten Blick erkannten wir, dass das zweite Horn, wie bei einem Widder gewachsen war. Der arme Kerl hat es sicherlich bei der Partnersuche nicht leicht. Schnell machten wir ein Foto und holperten dann endlich unserer Lodge entgegen. Nach 7 Stunden Piste kamen wir dann auch endlich in Sesriem an. Schnell waren dann auch alle Sachen in unserem gemütlichen Zelt verstaut. Als Wolfi noch das zweite Fernglas aus dem Auto holen wollte, bemerkte er dass der hintere linke Reifen Luft verlor. Ach du grüne Neune! Was tun spach Zeus. Wir sind dann kurzerhand an die Tankstelle im Ort gefahren denn dort war ein kleiner Reifenservice angeschlossen. Der nette junge Mann werkelte mit Zange und Schraubenzieher herum und zog letztendlich einen knapp 5 cm langen Nagel aus dem Gummi! Schnell das Loch geflickt, Luft rein und wir konnten zurück zur Lodge fahren. Was für ein Abenteuer schon wieder! Die Flick-Aktion hat uns sage und schreibe umgerechnet 7 Euro gekostet. Absolut kein Preis für zwei Reisende in Not. Das Abendessen haben wir heute sehr genossen, denn zum einen hatten wir ja was zu feiern und zum anderen Hunger ohne Ende. Sicherlich werden wir auch bald sanft unter dem wunderschönen Sternenzelt entschlummern. Morgen geht's dann hinein in die Namib zu den großen Dünen. Bin schon sehr gespannt drauf. Gute Nacht ihr Lieben.

Tag 8, 08.05.2014 Umgebung des Sossusvlei
Um kurz nach 8 Uhr in der Früh standen wir schon wieder im Frack und machten uns auf zu den größten Sanddünen der Erde. Mitten hinein in die Namib. Zuvor jedoch mussten wir in einem Ticket-Office ein so genanntes Permit kaufen. Der Officer schrieb sich unser Kennzeichen vom Auto auf und dann gings auch schon ab durch die Mitte. Bald kamen dann auch die ersten Sandberge in Sicht. Je nach Licht leuchten die Dünen hellgelb, orangerot, ockerfarben oder in einem intensiven ziegelrot. Das ist echt spektakulär. Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir die Düne 45. Ein Seitenarm der Düne reicht bis zum vorgelagerten Parkplatz und drum kann man diese Düne so gut erreichen. Ein paar Wagemutige erklommen auch schon den Dünenkamm und kraxelten steil bergauf. Immer kleiner wurden die Wanderer. So konnte man dann auch mal einen Größenvergleich herstellen. Die Düne selbst war mit Sicherheit fast an die 100 Meter hoch. Wir guckten den Leuten noch ein bisschen zu, wie sie sich immer weiter den Berg hinaufschraubten und fuhren dann weiter zum eigentlichen Parkplatz. Hier stiegen wir dann um in einen Shuttle-Bus der uns bis kurz vor das Sossusvlei brachte. Shuttle deshalb, da wir eine zweite Reifenpanne nicht unbedingt in Kauf nehmen wollten. Auch das Auto wollten wir nicht aus dem Sand ausschaufeln, sollten wir liegenbleiben. Vom Shuttle-Parkplatz bis zum eigentlichen Dead-Vlei waren es dann noch einmal 1,1 km die wir durch den tiefen Sand wandern mussten. Die Anstrengung hat sich aber sichtlich gelohnt. Das Vlei ist eine Lehmbodensenke umgeben von riesenhaften Sandbergen, die einen schier erdrücken. Auf dem Lehmboden stehen alte und knorrige Kameldornbäume. Laut Reiseführer wird deren Alter auf 500 bis 900 Jahre geschätzt. Hier machten wir unzählige Fotos die mal richtig geil geworden sind. Hier erlaubten wir uns auch mal den Spaß und schütteten einen Schluck Wasser auf den Lehm. Dieser wurde sofort matschig. Wir ließen die einmalige Stimmung noch ein bisschen auf uns wirken und stapften dann wieder zurück zum Parkplatz. Der Shuttle brachte uns dann wieder zurück zu unserem Auto. Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal bei der Düne 45 an und machten ein kleines Päuschen. Es war jetzt Mittag. Die Sonne knallte direkt auf die Düne und der Kamm wurde nahezu unsichtbar. Der Wind pfiff uns ganz schön um die Ohren und oben auf dem Sandberg wehte eine beachtliche Sandfahne davon. Wir fuhren weiter und trafen unterwegs wieder allerlei Getier. Eine Oryx-Mama mit ihrem Kälbchen trabte gemütlich vor uns über die Straße. Das Kalb schätzten wir auf fast ein Jahr, denn es trug schon die Spieß-Hörner auf dem Haupt. Einen Schakal haben wir heute auch gesehen und natürlich wieder die netten kleinen zierlichen Springböcke. Beim Sesriem-Canyon machten wir den nächsten Stopp. Auf Afrikaans bedeutet das Wort "ses riem" soviel wie sechs Riemen. Die ersten Siedler mussten nämlich sechs Riemen aneinanderknoten um einen Eimer Wasser aus der Schlucht zu holen. Über die Jahrmillionen hat sich der Tsauchab-Fluss hier 30 Meter tief eingeschnitten. Rundgeschliffene Kiesel deuten auf eine Periode hin, in der der Fluss ein reißender Strom gewesen sein muss, so dass sich die Steine abschliffen. Heute führt der Fluss nur alle heiligen Zeiten Wasser. Zumeist stehen jedoch kleine Tümpel am Canyon-Boden und bieten zahlreichen Tieren eine Überlebensmöglichkeit. So bevölkern viele Vögel die Spalten und Risse des Canyons und auch viele kleine Reptilien wie Eidechsen oder Skorpione haben hier ihren Lebensraum. Morgen geht's weiter nach Swakopmund. Laut Road-Book wieder eine 5-stündige Fahrt und wieder alles Piste. Au Backe! So, bald gibt's Abendessen. Echt merkwürdig. Man tut kaum was am Tag aber am Abend hat man Hunger und könnte fressen wie ein Berserker. Also dann, machts gut derweil, bis morgen, dann aus Swakopmund.

Tag 9, 09.05.2014 Fahrt von Sesriem nach Swakopmund
Halli Hallo Ihr Lieben. Schade, dass wir die tolle Lodge heute schon wieder verlassen mussten, denn hier hats uns bisher am besten gefallen. Nachdem alles wieder im Auto verstaut war, gings auch schon wieder los. Heute lagen wieder 5 Stunden Pistenfahrt vor uns. Die Straße war aber in relativ gutem Zustand, so dass wir gut und schnell vorankamen. Unterwegs gab es heute leider nix spannendes. Keine Mittelerde-Landschaften und auch keine schwarzen Mordor-Berge am Horizont. Im Gegenteil. Es gab nix. Aber auch rein gar nix. Zwischen Solitaire und Walvis Baii fuhren wir eine gefühlte Ewigkeit durch absolutes Nichts. Die Piste führte kerzengerade durch plattes Land. Links und rechts der Piste wuchsen weder Baum noch Strauch. Am Boden nur Staub, Sand und ein paar Steine. In der Ferne spiegelten sich von irgendwo her Hügel in der heißen Luft und überall sahen wir Oryx und Springböcke wo gar keine waren. Die klassische Fatamorgana in der Wüste. Trugbilder wohin man nur schaute. Endlich kamen wir aus dieser Ebene der Trostlosigkeit heraus und steuerten direkt auf Walvis Baii zu. Dort bogen wir nach rechts Richtung Swakopmund ab und erreichten den kleinen Ort auch kurz darauf schon. Swakopmund erinnert an eine deutsche Kleinstadt. Alle Verkehrsschilder sind deutsch, die Straßennamen heißen zum Beispiel Kaiser-Wilhelm-Straße, Bäckerstraße oder Schlachterstraße. Es gibt ein altes Amtsgericht, Apotheken und Supermärkte. Auch eine große Einkaufspassage hat es hier. Wir suchten zunächst unser Hotel. Das Orangehaus. Bald war auch das gefunden, denn Swakopmund ist nicht sehr groß. Das Orangehaus wird von einem deutschen Ehepaar geführt. Man kommt sich hier vor wie im Hochsicherheitstrakt von Fort Knox. Jede Tür (natürlich deutsche Markentüren, 3-fach verstärkt) muss immer abgesperrt werden und für jede Tür gibt's einen Extra-Schlüssel. Der Hauswirt kommt ursprünglich aus Bamberg und betreibt seit 1990 Gästehäuser oder -Farmen in Südwestafrika. Nach dem Check-in bummelten wir ein wenig am Strand entlang. Puh, dort pfiff ganz schön der Wind und es war merklich kühler als mitten drin in der Wüste. Danach unternahmen wir einen ersten Stadtbummel durch Swakopmund und schauten uns im Zentrum ein wenig um. Am Abend waren wir beim Italiener und ließen uns mal eine Pizza schmecken. Unsere Hauswirtin erzählte nämlich heute, dass dieser vom Gardasee stammt und es dort die leckersten Pizzen in ganz Namibia gibt. Also nix wie hin. Das gemütliche Lokal ist im Leuchtturm-Haus untergebracht und der Leuchtturm selbst ist ebenfalls noch in Betrieb. Morgen unternehmen wir einen spannenden Ausflug. Die "Living Desert Tour" wurde uns vom Reiseveranstalter wärmstens empfohlen und die Hauswirtin war so lieb und hat für uns heute gleich 2 Plätze (das waren die letzten - Glück muss man mal wieder haben) gebucht. Na dann, ich hau mich dann hin, denn morgen müssen wir ein bisschen früher raus. Wir werden nämlich schon um kurz vor 8 abgeholt. Freu mich schon, wird bestimmt superinteressant. Gute Nacht ihr da draußen. Bis morgen.

Tag 10, 10.05.2014 Swakopmund
Heute unternahmen wir einen superspannenden und interessanten Ausflug in die Swakopmunder Dünenlandschaft. Um kurz vor 8 Uhr in der Früh holte uns Johannes vorm Hotel ab. Johannes kommt ursprünglich aus Memmingen im Allgäu und blieb vor 10 Jahren hier in Namibia hängen. Zusammen mit weiteren Gästen, welche Johannes noch von einem anderen Hotel abholte gings dann hinaus in die Dünen. Tommy, der Erfinder der Living Desert Tour kennt sich hier bestens aus und weiß alles über die kleinen Wüstenbewohner und die dort lebenden Pflanzen. Es ist echt erstaunlich was hier alles kreucht und fleucht. Immer wieder hielten wir an und Tommy deutete einmal auf ein unscheinbares kleines Loch im Sand. Er erzählte, dass hier die Trichterspinne ihren Bau hat. Um an Nahrung zu kommen, legt die Spinne rund im den Eingang ihres Nestes Spinnfäden aus. Das sieht dann aus wie ein Wagenrad. Verfängt sich ein Käfer darin, so krabbelt die Spinne aus dem Loch und zieht ihr Opfer in den Bau. Ein Stückchen weiter fing Tommy einen Kopfstandkäfer ein. Der Käfer hat eine ganz witzige Strategie um an Wasser zu gelangen. Er streckt seinen Popo in den Himmel und der darauf kondensierende Nebel haftet an der wächsrigen Oberfläche seines Panzers und rinnt ihm förmlich ins Maul. Nebel in der Wüste??? Ja! Johannes erzählte uns auch immer wieder interessante Sachen zur Gegend hier. Swakopmund ist die meiste Zeit im Jahr unter dichtem Nebel verborgen. Vom kalten Atlantik steigt die Feuchtigkeit auf und wird durch den ebenfalls kalten Benguela-Strom und vom Wind an die Küste getragen. Dort schiebt sich dann die kalte Luft unter die wesentlich wärmere Luft des Festlandes. Und so entsteht der oft sehr zähe Nebel. Viele Tiere und Pflanzen machen sich das zu Nutze und können so im Wüstenklima überleben. Wir jedoch hatten Glück und nur einige kleinere Nebelschwaden waberten ins Landesinnere. Ein Stückchen weiter hielten wir wieder an und Tommy buddelte wieder im Sand. Zum Vorschein kam eine Seitenwinderschlange. Wenn man die Schlange mal in einer Doku im Fernsehen sieht, meint man, das Tier sei mindestens armdick und mehr als einen Meter lang. Von wegen! Das Tierchen maß grad mal ca. 30 cm und war nur fingerdick. Die Schlange bewegt sich seitlich vorwärts und liegt somit nur immer mit 2 Stellen des Körpers auf dem heißen Sand auf. Wir fuhren weiter über ein steinigeres Stück, als Tommy wieder anhielt, aus dem Auto sprang und auf einen schwarzen Stein deutete. Erst als es sich bewegte konnten wir das Chamäleon auch sehen. Tommy fütterte es mit mitgebrachten Mehlwürmern und so konnten wir zusehen wie es diese mit seiner langen Zunge vom Boden angelte. Auch die Wüstenlerche freute sich über diesen Snack und pickte die Würmer sogar aus Tommys Hand. Wir wunderten uns auch immer über die teilweise schwarzen Schattierungen im gelben Wüstensand. Johannes erzählte, dass das Magnetit, also Eisenoxid sei. Tommy startete auch gleich eine beeindruckende Vorführung. Mit einem starken Magneten strich er über den Sand und lauter schwarze "Härchen" bleiben dort hängen. Strich man mit dem Finger darüber stellten sich die Eisenhärchen wieder auf. Echt faszinierend was es alles gibt hier! Wir sahen außerdem noch eine kleine Blindschleiche und noch eine Schlange. Leider weiß ich deren Namen nicht mehr. Wenig später buddelte Tommy wieder auf Knien im Sand und grub einen kleinen Gecko aus. Der Gecko hatte Füßchen wie eine Ente. Tommy erklärte, dass er sich damit gut im Sand vergraben kann und unterirdische Gänge schaufelt. Da der Gecko die Augen nicht schließen kann, ist seine Zunge so lang, dass er sich damit immer die Sandkörner aus den Augen wischen kann. Als Tommy den kleinen Kerl wieder in das Sandloch setzte fing dieser gleich an mit seinen Füßchen weiter zu graben. Sah echt knuffig aus. Wir fuhren dann noch kreuz und quer durch die grandiose Dünenlandschaft und hielten auch immer wieder für tolle Fotostopps an. Am frühen Nachmittag brachte uns Johannes dann wieder zurück in unser Hotel. Diesen Ausflug kann man nur jedem wärmstens ans Herz legen. Viele möchten in Afrika die "Big Five" sehen. Doch die "Little Five" sind nicht minder interessant. Im Gegenteil. Man meint immer in der Wüste lebt nix, toter Raum und der Sand liegt nur dumm in der Gegend rum. Doch das stimmt nicht. Wenn man mal weiß wonach man gucken muss, dann findet auch der Laie immer wieder Spuren. Überall krabbelt was. Und die kleinen Tierchen sind perfekt an ihre Umwelt angepasst. Natur ist und bleibt einfach genial! Zurück im Hotel studierten wir dann die Route im Road-Book für morgen und später gingen wir dann noch ein wenig bummeln in Swakopmund. Heute Abend suchen wir dann noch einmal den guten Italiener in seinem Leuchtturm auf und probieren heute mal die Pasta. Wird langsam Zeit, denn wir haben schon ganz schön Hunger nach soviel Krabbeltierchen gucken heute. Morgen geht's wieder weiter rauf ins Damaraland. Also dann, bis morgen ihr Lieben da draußen.

Tag 11, 11.05.2014 Fahrt von Swakopmund ins Damaraland
Als wir heute früh die Vorhänge von unserem Zimmer zurückzogen trauten wir unseren Augen kaum. Der legendäre Küstennebel von Swakopmund ist also doch kein Schmarrn, sondern den gibt's wirklich und wahrhaftig. Aus dem Nebel lösten sich auch kleine Tröpfchen und man konnte die Atemfahnen sehen. Iiiihhhh wie schmuddelig! Und dazu war es saukalt! Ich hätte nie gedacht, dass man in Afrika frieren kann, aber es stimmt. Also schnell frühstücken, zusammenpacken und dann nix wie weg aus Swakopmund. Mit jedem Kilometer den wir zurücklegten verzog sich auch der eklige Nebel und bald schon schien die Sonne wieder aus allen Knopflöchern von einem blankgeputzten Himmel. Wir hatten mal wieder eine endloslange Piste vor uns und es rumpelte und ratterte. Am Horizont konnten wir bereits den Brandberg erkennen. Dorthin wollten wir einen kleinen Abstecher machen. Der Brandberg war vor Jahrmillionen einmal ein Vulkan und ist jetzt mit über 2500 Metern Namibias höchster Berg. Mittlerweile war es Mittag und die Sonne stach unbarmherzig vom Himmel. Als wir hinten an der Stichstraße am Brandberg ankamen drehten wir aber wieder um. Denn dort gab es leider nix zu sehen. Keine Infotafeln oder sonstiges. Wer so wahnsinnig ist, und bei dieser Hitze eine mehrstündige Wanderung unternehmen möchte, kann irgendwo alte Felszeichnungen der Ureinwohner besichtigen. Wir fuhren also wieder zurück. Auf halbem Wege hielt uns ein Mann an, der offenbar eine Panne mit seinem Auto hatte. Hinten auf der Pritsche des Autos saßen 5 Kinder. Wir überlegten kurz was wir jetzt tun sollten. Aussteigen? Man hat ja (leider) immer gewisse Vorurteile und vermutet immer was Kriminelles. Wir hielten an und der Mann sagte, dass er kein Benzin mehr hatte. Da wir mit einem Dieselfahrzeug unterwegs sind, konnten wir ihm in dieser Hinsicht wenig helfen. Er meinte dann, wir sollen ihn abschleppen bis hinauf zur Kreuzung wo mehr Verkehr ist und er dann zur nächsten Tankstelle weitergeschleppt werden könnte. Wir stimmten zu, denn irgendwo tat uns der Mann mit seinen Kids doch ein wenig leid. Schnell war ein Seil an unserem Auto befestigt und los ging die Fahrt. Vorne an der Kreuzung bedankte sich der Mann überschwänglich und schüttelte uns beiden die Hand. Wir gaben ihm dann noch 50 Namibia-Dollar - umgerechnet EUR 3,50 für ein paar Liter Benzin. Er freute sich noch mehr und gab uns Gottes Segen mit auf die Weiterreise. Wir überlegten kurz, wie die Sache nun weitergehen könnte und ob wir nicht hinterm nächsten Busch uns auf die Lauer legen sollten. Vielleicht wäre der Wagen wie von Geisterhand wieder angesprungen und der gute Mann wieder zurück gefahren um auf das nächste "Opfer" zu warten. Vielleicht aber, war es wirklich eine echte Notsituation aus der wir ihm geholfen haben. Wir wissen es nicht. Wir nehmen mal an, dass seine Geschichte mit der Panne und dem Benzin stimmte und wir ein Gutes Werk getan haben. Auf dem Weg zu unserer nächsten Lodge fuhren wir dann noch an der Vinger Klip vorbei. Der markante Felsen ist ein Teil der Ugab-Terrassen. Der Ugab-Fluss schnitt sich vor 15 Millionen Jahren in das kalkhaltige Gestein ein. Als auf der Nordhalbkugel Eiszeit war, verlor der Fluss an Fließgeschwindigkeit und lagerte immer mehr Kalk und Schutt ab. Teilweise bis zu 160 Meter hoch. Am Ende der Eiszeit auf der Nordhalbkugel floss der Ugab dann wieder schneller und schnitt sich in seine eigenen Ablagerungen. Die Terrassen schuf dann die Erosion und die Naturkräfte wie Regen und Wind. Bei der Vinger Klip steht nur noch der imposante Felsen und ragt wie ein Finger in den Himmel. Sieht interessant aus. Nachdem wir auch dieses Naturwunder besichtigt haben, ging die Fahrt schnurstracks zu unserer Lodge. Hier gibt es auch wieder nette Häuschen. Das Besondere hier ist allerdings, dass um jedes kleine Häuschen ein Gemüsegarten angelegt ist. Alles was hier geerntet wird, wird später in der Küche verarbeitet. Hinter unserem Häuschen wachsen zum Beispiel Gelbe Rüben und Schnittlauch. Außerdem haben wir noch hübsche Blumenbeete vor der Terrasse. Morgen wollen wir dann ein wenig die Gegend erkunden und uns ein lebendes Museumsdorf anschaun. Bin sehr gespannt. Also meine Lieben. Ich geh mal an der Matratze horchen. Bis morgen.

Tag 12, 12.05.2014 Im Damaraland
In der Früh um 8 saßen wir bereits wieder im Auto um einen tollen Ausflug in die umliegende Gegend zu unternehmen. Wir fuhren zunächst zu den Felsmalereien nach Tweyfelfontain. Die ältesten Felszeichnungen werden auf das Jahr 3300 vor Christus datiert und stammen allesamt von den San. Die San bilden zusammen mit anderen Volksgruppen die Ureinwohner von Namibia. Unser kundiger Guide führte und überall auf dem Pfad herum und erklärte uns die Zeichnungen. Sie stellen die dort lebenden Tiere wie Elefanten, Löwen, Giraffen und verschiedene Gazellen und Antilopen dar. Sogar Abbilder von Nashörnern sind dabei. Die Zeichnungen dienten den umherziehenden Clans wie Mitteilungstafeln oder hatten die Funktion von unseren heutigen Fotos. Wenn man ein Tier hier gesehen hat, zeichnete man es mit Quarz in den weichen Sandstein für die nachfolgenden Clans die hier vorbeikamen. Alleine darf man den Pfad leider nicht abwandern. Viele Zeichnungen wurden bereits von Touristen überschmiert und so unwiederbringlich zerstört. Für uns gings dann weiter zu den Orgelpfeifen. Erkaltetes Magma schuf diese bizarren senkrechten Quader die wie die sprichwörtlichen Orgelpfeifen in einer Schlucht herumstehen. Der nächste Stopp war am verbrannten Berg. Dieser ist leider nur noch ein Hügel, heißt aber so, weil er ganz schwarz ist. Es sieht so aus, als wäre der Hügel durch eine verheerende Feuersbrunst verkohlt worden. Grund für die schwarze Farbe ist ebenfalls Magma, das glühend hieß die verschiedenen Tonschichten einfach verbrannt hat. Nach ein paar Fotos fuhren wir wieder weiter ins Living Museum. Das ist in Namibia ein einzigartiges Projekt der Regierung um die Traditionen der hier lebenden Damara-Leute zu bewahren. Die Damara gehören ebenfalls wie die San zur Urbevölkerung Namibias. Ein kleines Grüppchen lebt hier wie vor tausenden von Jahren und zeigt die Kultur und die Lebensweise den vorbeikommenden Touristen. Morgens fahren sie aus der Stadt ins Dorf und Abends wieder nach Hause. Sie haben quasi zwei Leben. Das erzählte uns die junge Dame am Eingang die uns auch überall herumführte. Wir erfuhren wie die Damara Feuer machten oder aus Straußeneiern und Samen Schmuck herstellten. In der Dorfapotheke erklärte man uns, dass Elefantendung gut gegen Arthrose und Arthritis hilft. Einfach den frischen Dung auf die schmerzenden Gelenke reiben. Die Blätter des Mopane-Baums helfen als Sud getrunken gegen Bauchweh und Durchfall. Zum Schluss bekamen wir noch ein traditionelles Tänzchen der Gruppe zu sehen. Barbusige Frauen und drahtige junge Burschen, alle bekleidet mit einem Lendenschurz aus Ziegenleder sagen ein fröhliches Lied und klatschten dazu. Die Damara sprechen auch diese lustige Klick-Sprache. Vor jedem Wort schnalzen sie mit der Zunge und formen mit dem Mund einen jeweiligen Ton. Höher oder tiefer. Für Nichtkönner so wie wir unmöglich nachzumachen. Zum Schluss kauften wir noch einen kleinen, aus Holz geschnitzten Elefanten im Souvenir-Markt. Das hier eingenommene Geld kommt zu 100 % diesem einzigartigen und tollen Projekt sowie den Mitwirkenden zu Gute. Das fanden wir prima und der jungen Dame drückten wir ebenfalls noch einen Geldschein in die Hand. Den versteinerten Wald jedoch ließen wir links liegen, denn es war bereits unerträglich heiß. Und so beschlossen wir, zurück zur Lodge zu fahren um ein kühles Getränk zu zischen. Das tat echt gut. Morgen sind wir dann unterwegs in den Etosha-Nationalpark. Da freuen wir uns sehr drauf. Denn seit wir hier im Damaraland sind, haben wir noch kein größeres Tier gesehen. Und drum wird's Zeit. Ich freu mich auf alle Fälle auf die Elefanten. So, wir gehen jetzt was essen. Wir haben ordentlich Hunger nach diesem Hammer-Tag. Bis morgen dann. Seid lieb gegrüßt.

Tag 13, 13.05.2014 Fahrt vom Damaraland in den Etosha Nationalpark
Wieder zeitig gings heute schon wieder ab vom Hof. Zunächst fuhren wir nach Outjo und füllten dort unseren Geldbeutel wieder auf und organisierten uns noch ein paar Wasserflaschen. Danach fuhren wir direkt rauf zum Etosha-Nationalpark. Zuerst mussten wir uns am Anderson-Gate anmelden. Drinnen im Park, ca. 10 km Fahrt war ein Camp. An der dortigen Rezeption zahlten wir den Eintritt. Umgerechnet 11 Euro für beide. Auf dem Weg dorthin konnten wir schon die ersten Tiere an der Straße sehen. Zebras und Schwarznasenimpalas. Das ist eine Unterart der Impala-Antilope die es nur hier im Etosha gibt. Etosha bedeutet "Platz ohne Wasser". Die riesige Salzpfanne ist 110 km lang und 60 km breit. In Jahren wenn es viel regnet, bildet sich draußen auf der Pfanne ein See an den dann tausende Vögel zum Brüten herkommen. Hinter dem Camp liegt dann der eigentliche Eingang zum Park. Man kann von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang im Park bleiben und soviel herumfahren wie man möchte. Zuerst fuhren wir an einige Wasserlöcher. Manche wurden künstlich errichtet und ein paar sind natürliche Senken, in denen sich das Wasser sammelt. Am ersten Wasserloch war gleich sehr viel los. Zebras, Oryx, Schwarznasenimpalas und sogar ein Warzenschwein konnten wir sehen. Aber leider keinen Elefanten. Wir fuhren weiter zum nächsten Wasserloch. Jede Wasserstelle hat hier Namen. Das nächste hieß Olifantsbad. Aber auch hier hat leider kein Elefant gebadet oder getrunken. Wir fuhren kreuz und quer herum. Eine ganz große Zebraherde war direkt an der Straße. Hier waren auch viele Kälber dabei. Die Kleinen sind noch ganz plüschig und der weiße Teil ihres Fells ist blütenweiß. Einige neugierige Tiere kamen so nah heran, man hätte sie anfassen können. Die Zebras blickten uns aus großen dunklen Augen an und spitzten interessiert die Ohren. Als wir hier einige Fotos geschossen haben, gings weiter. Immer noch kein Elefant. Nur überall auf der Straße seine riesigen Kackhaufen. Wo verstecken sich die nur? Wir bogen zu einem Aussichtspunkt ab, von wo aus man auf die riesige Salzpfanne blicken konnte. Wo Himmel und Horizont eins werden, flimmerte es und man konnte viele Luftspiegelungen sehen. Aber immer noch keinen Elefanten. Da es bereits nachmittags war, beschlossen wir aus dem Park wieder hinaus und zu unserem Camp zu fahren. Soviel Tiere beobachten macht nämlich ganz schön kaputt. Also gesagt getan. Auf halbem Wege zum Anderson-Gate sahen wir an der Straße einige Autos mit Warnblinker parken. Uiii, hier gibt's bestimmt mehr als nur Springböcke zu sehen. Und so wars auch. Ein Elefant mampfte ganz genüsslich Grünzeug. Schnell die Kamera nochmal startklar gemacht und los gings. Nach einigen Fotos fuhren wir weiter. Kamen aber nicht weit, denn es stand wieder ein Elefant 20 Meter neben der Straße. Wir waren so beschäftigt mit fotografieren und gucken, dass uns beinahe die große Elefantenherde entging, die sich hinter unserem Auto über die Straße schlich. Beinahe an die 30 Tiere wechselten die Seite. Darunter auch viele kleine Baby-Elefanten. Die imposante Leitkuh passte auf, dass kein Elefant stiften ging und hielt alle schön beisammen. Wir lehnten uns weit aus den Fenstern um die besten Bilder zu erhaschen. Tja, Glück muss man haben. Wären wir nur 5 Minuten später hier angekommen, wäre die Herde schon wieder im Dickicht verschwunden gewesen. Wir freuten uns diebisch! Jetzt aber nix wie ab in unser Camp. Die kleinen gemütlichen Bungalows schmiegen sich alle an einen Berghang. Innen sind sie richtig liebevoll eingerichtet. In die Dusche ist ein Elefant gemalt welcher den Rüssel hebt. Oben am Ende des Rüssels ist die Brause. Richtig witzig. Am Boden tummeln sich Löwen, Strauße und Warzenschweine. Wir sind richtig kaputt und freuen uns jetzt auf ein leckeres Abendessen. Jetzt sind wir dann 2 volle Tage hier und können Tiere im Park beobachten bis der Arzt kommt. Wir freun uns drauf. Also dann, das wars von mir hier aus dem Busch. Bis morgen.

Tag 14, 14.05.2014 Etosha Nationalpark
In der Früh um 8 waren wir heute schon im Etosha Park unterwegs. Wir wählten die Tour in den westlichen Teil des Parks und wollten zuerst in den Märchenwald. Der Märchenwald ist eine kleine Ansammlung der Moringa-Bäume. Die San sagen dazu "Die, die auf dem Kopf stehen". Im Christentum erzählt man sich diese Geschichte: Als Gott die Bäume schuf, misslangen ihm die Moringa-Bäume und darüber war er so gram, dass er sie kurzerhand aus dem Paradies warf. Die Bäume landeten alle verkehrt herum auf der Erde und zeigten nun mit den Wurzeln nach oben. Und in der Tat. Die Bäume sehen wirklich aus, als wären die Wurzeln oben und die Baumkrone im Erdreich versteckt. Die Moringas sind anscheinend mit den Baobabs verwandt, da der Stamm ähnlich flaschenartig aussieht. Jedenfalls wirken die Bäume sehr skurril und irgendwie verwunschen. Auf dem Weg in den Märchenwald sahen wir bald viele Geier auf einem Kadaver sitzen und aus allen Himmelrichtungen flogen neue Gäste an den reich gedeckten Tisch. Das Sprichwort "wie die Geier" traf hier voll und ganz zu. Ein jeder Vogel versuchte das beste Stück ab zu kriegen und schob und drückte seinen Nachbarn beiseite. Mit dem Schnabel gabs dann gleich noch einen Hieb hinterher. Bei näherem hinsehen konnten wir unter der ganzen Vogelschar auch noch einen Schakal ausmachen, der sich ebenfalls am Aas den Wanst vollschlug. Wurden ihm die Geier zu nervig, dann knurrte er und verscheuchte die gierigen Vögel. Wir beobachteten dieses Schauspiel einige Zeit und fuhren dann weiter. Ein wenig später auf der Strecke entdeckten wir zwei Elefantenbullen die offensichtlich über die Straße wollten, sich aber nicht so recht herantrauten, da ja wir hier mit dem Auto standen. Der erste Bulle marschierte dann entschlossen und schnurstracks in unsere Richtung. Wir zogen es vor, langsam zurück zu fahren und siehe da, der zweite Bulle folgte nun auch und schlenderte ganz gemütlich von rechts nach links auf die andere Seite. Dort mampften die beiden dann ganz genüsslich Grasbüschel die sie mit ihrem Rüssel aus der Erde rupften. Was für ein Erlebnis! Weiter auf dem Weg trafen wir auf eine große Gnuherde, die über die Straße galoppierte und das nächste Wasserloch ansteuerte. Zebras und Springböcke haben überhaupt keine Scheu vor Autos und standen meist mitten im Weg. Erst im letzten Moment entschlossen sie sich dann doch, dem Auto auszuweichen. Dafür konnten wir wieder in viele interessante Tiergesichter blicken. Viele schöne Fotos sind wieder entstanden. Doch nicht nur von großen Tieren, auch viele kleine haben wir heute mit der Kamera erwischt. Viele bunte Vögel, die am Straßenrand in den Büschen sitzen, ein Tausendfüßler, kleine lustige Hörnchen, die sich mit ihrem buschigen Schwanz selbst Schatten machen können und sogar eine Schildkröte. Hätte ich nicht laut "Obacht!" gerufen, wäre Wolfi glatt über die Schildkröte gefahren. Familie Strauß war auch unterwegs heute. Papa-Strauß, Mama-Strauß und 5 Junge. Als Küken konnte man sie jedoch nicht mehr bezeichnen, da alle schon ca. 90 cm groß waren. Das Wasserloch "Olifantsbad" machte heute seinem Namen alle Ehre. Als wir dort ankamen, schlappte gerade ein Elefant aus dem Wasser und verschwand nach kurzer Zeit hinter den Büschen. Vom Olifantsbad gibt es einen Schleichweg zum Anderson-Gate. Den sind wir heute dann zurück gefahren. Wir sahen bald eine große Staubwolke und als wir näher herankamen kämpften in der Nachmittagssonne zwei Zebrahengste. Die beiden Kontrahenten versuchten sich gegenseitig in die Beine zu beißen. Da keiner von beiden einen Biss abbekommen wollte, warfen sie sich auf die Knie und schnappten nach den Läufen des Gegners. Eine wilde Keilerei entstand. Irgendwann gab der Schwächere von beiden auf und preschte im gestreckten Galopp davon. Außerdem sahen wir heute noch mehrere Giraffen wie sie aus den Baumkronen mit ihrer langen Zunge nach Blättern angelten. Man könnte ihnen stundenlang zusehen. Der Schleichweg kreuzt am Ende dann die Teerstraße zum Anderson-Gate. Geradeaus auf 12 Uhr erspähten wir noch einmal einige Elefanten. Wir fuhren über die Teerstraße drüber und standen auf einmal vor einem Wasserloch wo die Elefantenherde von gestern Nachmittag gerade pausierte. Jetzt hatten wir sie alle auf einem Fleck! Ein kleiner Baby-Elefant spielte mit dem Rüssel an einem Baumstamm herum. Sehr knuffig ihm dabei zuzusehen. Ein großer Elefant (möglicherweise die Leitkuh) war mit einem Senderhalsband ausgestattet. Vielleicht hat man das mal gemacht um die Wanderrouten der Herde zu studieren. Jedenfalls kamen aus dem Gestrüpp noch zwei Giraffen dazu. Ein herrliches Bild! Schöner könnte es nicht sein. Wir blieben noch eine Weile und genossen einfach den tollen Anblick. Um halb fünf Nachmittags verließen wir den Park und fuhren heim in unser Camp. Wir sind kaputt. Soviel Tiere gucken ist genauso schön wie anstrengend. Und drum hau ich mich jetzt aufs Ohr. Es ist war grad mal 20:15 Uhr, also beste Krimizeit in Deutschland, aber das ist mir jetzt sowas von wurscht. Also dann ich wünsch euch was. Gute Nacht ihr da draußen bis morgen.

Tag 15, 15.05.2014 Etosha Nationalpark
Heute war ein absoluter Giraffentag. Fast nix anderes außer Giraffen lief uns heute vor die Linse. Gleich in der Früh gings wieder rein in den Park und sofort zu dem geheimen Wasserloch wo gestern die vielen Elefanten waren. Wir wollten schaun, ob die in der Früh auch schon dort sind. Aber außer Giraffen war hier nix los. Sieht schon ulkig aus, wenn sich Giraffen zum trinken herunterbeugen. Wir fuhren dann weiter und bezahlten erst einmal unser Permit für den heutigen Tag und machten noch einmal den Tank randvoll. Heute wollten wir den Ostteil des Parks erkunden. Auf der Hauptverbindungsstraße gings zu wie in München am Stachus. Ein Verkehr ohne Ende. Wir wollten die im Reiseführer als absolute Hotspots gekennzeichneten Wasserlöcher abklappern. Doch an jedes Wasserloch an das wir kamen, war außer der wunderschönen Natur nix zu bewundern. Kein Großwild, absolut nix. Ja haben die heute allen keinen Durst, fragten wir uns. Das gibt's ja gar nicht. Es war wie verhext. Das nächste Wasserloch ebenfalls wieder verwaist. Da stimmt doch was nicht. Auch keine großen Herden waren heute zu sehen. Als hätte jemand über Nacht alle Tiere geklaut. Wir fuhren ziemlich weit hinter bis zum Halali-Camp. Dort legten wir eine kurze Pause ein und planten den weiteren Weg. Wir entschieden uns zum Etosha-Lookout zu fahren. Hier kann man 1,5 km weit hinein in die Salzpfanne vordringen. Am Ende gibt's einen kleinen Aussichtspunkt wo man hinaus ins weite Weiß der Pfanne blicken kann. Am Horizont konnte man wieder interessante Lichtspiegelungen beobachten. So weit das Auge reichte, Nichts. So könnte einmal das Mittelmeer aussehen wenn Afrika die Straße von Gibraltar verschlossen hat und das gesamte Mittelmeer verdunstet ist. Wir entschlossen uns dann für den Rückweg kleine Schleichwege zu fahren. Abseits der vielbefahrenen Hauptstraße vermuteten und erhofften wir uns mehr Tiere. Aber die Straße war auf beiden Seiten so dicht bewachsen, dass das Suchen schier unmöglich war. So gings 60 km lang. Die einzigen die sich mal blicken ließen waren … ja genau, Giraffen. Einige ziemlich nah, so dass wir wieder tolle Tiergesichter fotografieren konnten. Nun beschlossen wir noch einmal zum geheimen Wasserloch gleich am Anfang des Parks zu fahren. Wir hofften auf die große Elefantenherde. Und wir hatten Glück. Alle waren sie schon da. Schnell das Auto geparkt und einfach nur genießen. Wir konnten zwei halbstarke Bullen erspähen die sich einen kleinen Machtkampf lieferten. Sie packten sich gegenseitig an den Rüsseln und schoben und drängelten den Gegner immer weg. Eine richtige kleine Balgerei. Dann zeigten sie wieder Imponiergehabe. Wedelten mit den Ohren und liefen aufeinander zu. Derweil am Wasserloch waren lustige Szenen zu beobachten. Freche Zebras drängten sich immer wieder zwischen die dicken Elefanten um zu trinken. Doch die Elefanten waren zu erst am Wasserloch und wollten natürlich zuerst an der Reihe sein. Laut trötend warfen sie die Rüssel und die Köpfe in Richtung der Zebras welche wie wild auseinanderstoben und donnernd davon galoppierten. In sicherer Entfernung warteten sie. Doch der Durst war stärker. Wieder trabten sie vor und quetschten sich zwischen die Elefanten. Und wieder plusterten sich diese auf und spritzten mit den Rüsseln die Zebras sogar nass. Dieses Schauspiel wiederholte sich noch ein paarmal. Wir hätten uns totlachen können in unserem Auto. Sogar ein kleiner Baby-Elefant ahmte das Verhalten der Alttiere nach, stellte seine Ohren nach vorne und trompetete wie wild. Er quietschte richtig, als das viel größere Zebra auch vor ihm Reißaus nahm. Zu knuffig diese Szene. Die Leitkuh trompetete alle zusammen und wie auf ein unsichtbares Signal verließen die Elefanten das Wasserloch. Nur die zwei jungen Bullen waren noch da. Jetzt kamen auch noch Giraffen heran um zu trinken. Einer der Jungspunde hatte es echt faustdick hinter den großen Ohren. Als sich eine Giraffe mühsam zum trinken herunterbeugte trompetete er laut, wedelte mit den Ohren und lief auf die Giraffe zu. Diese erschrak so dermaßen, dass sie beinahe über ihre eigenen langen Beine gestolpert wäre. Nachdem auch die Giraffen erschreckt waren, trotten auch diese beiden davon. Wir sahen sie noch in den Schleichweg einbiegen, von dem wir gekommen waren. Wir überlegen kurz, ob wir ihnen nicht noch ein bisschen folgen sollten, verwarfen aber den Gedanken ganz schnell wieder. Hernach meint noch einer der Bullen auch uns ärgern zu müssen. Wir fuhren zum Anderson-Gate wieder hinaus und zu unserer Lodge. Nach 8.5 Stunden Pirschfahrt im Park sind wir heute noch platter als gestern. Morgen geht's zu unserer nächsten und leider auch letzten Unterkunft am Waterberg Plateau. Na dann wars das für heute von mir hier. Bis morgen Ihr lieben.

Tag 16, 16.05.2014 Fahrt vom Etosha-Nationalpark zum Waterberg Plateau
Ganz gemütlich packten wir heute unsere sieben Sachen wieder zusammen und machten uns auf den Weg zum Waterberg Plateau und zu unserer letzten Unterkunft. Bis dahin war es für namibische Verhältnisse zum Glück nicht all zu weit. Bereits kurz nach 13 Uhr erreichten wir die Wabi Lodge. Die Landschaft rund um den Waterberg ist sehr üppig bewachsen und sehr grün. Fast wie ein Dschungel. Das liegt an den durchsickernden Wasserläufen. Wenn es regnet, sickert das Wasser durch den porösen Sandstein und wird von undurchdringlichen Tonschichten zurückgehalten. Deshalb wächst hier soviel. Verschiedene Akazienarten, wilde Feigenbäume und viele Gräser. Man vermutet, dass der Waterberg auf Grund der Erosion in einigen Millionen Jahren bereits zur Gänze abgetragen ist und dann nicht mehr existiert. Unsere Lodge ist inmitten eines grünen Gartens. Viele Blumen, Kakteen und viele Vögel gibt es hier zu bestaunen. Der Hornbill-Vogel fliegt hier überall herum. Vielleicht haben wir ja mal Glück und können ihn auf einem Foto festhalten. Am Nachmittag buchten wir noch eine Safarifahrt durch das herrliche Gelände. Eine enorme Vielfalt an Wild läuft hier durch die Büsche. Wasserböcke, Blessböcke, viele Impalas und sogar Nashörner. Endlich konnten wir auch den scheuen Kudu einmal beobachten. Wasserbüffel haben wir ebenfalls getroffen sowie einige Giraffen. Ein alter Bulle kreuzte unseren Weg. Durch das Fernglas konnten wir sehen, dass seine Ohren durch Rivalenkämpfe schon ganz zerfetzt waren. Unser Guide erklärte, dass die ganz dunkle Farbe seiner Flecken sein Alter verrät. Demnach war es ein uralter Bulle, denn die Flecken waren ganz dunkelbraun. Das absolute Highlight dieser Pirschfahrt war eine zahme Straußendame die wir auch streicheln durften. Der Strauß näherte sich langsam dem Auto, guckte und fing an mit den Flügeln zu schlagen. Wir alle blickten etwas skeptisch unseren Guide an worauf er dann lässig und ruhig meinte, dass die Straußendame eine Handaufzucht war und wieder ausgewildert wurde. Wir könnten sie gerne streicheln wenn wir wollten. Klar wollten wir. Alles kraxelte vom Auto herunter. So ein Strauß hat ganz weiche Federn und Schenkel wie ein Fußballer. Dicke Muskeln und wohl sehr stark durchblutet, denn die Beine waren superwarm. Nachdem die Straußendame genug von uns hatte und wieder davonschritt, fuhren wir zu einem See wo eine Flusspferdfamilie wohnte. Die kleinen konnte man ebenfalls gut sehen. Hier gabs einen herrlichen Sundowner und wir hatten Gelegenheit uns mit dem Guide und dem anderen Pärchen ein wenig zu unterhalten. Als die Hippo-Mama Anstalten machte, aus dem See zu kraxeln, wurde schnell alles zusammen geräumt. Hippos sind die gefährlichsten Tiere Afrikas und es passieren mehr tödliche Unfälle durch Hippos als mit allen anderen Tieren. Langsam wurde es auch schon dunkel und sehr frisch. Viele Tiere kamen jetzt erst aus ihren Verstecken. Unser Guide musste ganz schön aufpassen, um nicht ein Warzenschwein zu überfahren. Ich sitze nun hier in unserem Wohnzimmer, die Terrassentür ist offen und ich genieße das Konzert der Grillen. Unendlich viele Laute gibt es in der Dunkelheit im Busch. So klingt Afrika. Morgen unternehmen wir ebenfalls noch einen Ausflug und wollen am Nachmittag ein wenig die Ruhe hier draußen genießen. Hier gibt es kein Internet und auch kein Handy-Empfang. Sagenhaft! Mein kurzer Anruf daheim bei Muttern ging über ein Satelliten-Telefon ab. Ok dann, wir kümmern uns jetzt mal um die Nahrungsaufnahme. Bis morgen Ihr Lieben.

Tag 17, 17.05.2014 Waterberg Plateau
Gleich in der Früh um 8 Uhr nach einem gemütlichen Frühstück unternahmen wir einen Ausflug aufs Waterberg Plateau. Das Pärchen von gestern war auch wieder dabei. Wir fuhren durch dichtes Buschland auf holperigen Pfaden hinauf auf den Waterberg. Oben angekommen hatten wir einen fantastischen Ausblick. Bis hinter zum Horizont erstreckte sich üppiges Grün in allen Farben und über allem ein tiefblauer Himmel. In der Ferne konnten wir unsere Lodge erkennen und den Hippo-See. Leider sprach und verstand unser heutiger Fahrer weder englisch noch deutsch. Die Verständigung war daher sehr mühsam. Schade, denn sonst hätten wir bestimmt vieles über die Flora und Fauna auf dem Waterberg Plateau erfahren. Vom Auto aus konnten wir nämlich immer wieder die verschiedenen Fährten der hier lebenden Tiere im Sand sehen. Hufabdrücke der Zebras, Klauen der Antilopen und sogar die ein oder andere Tatze war dabei. Vermutlich gehörte diese Spur zu einem Leoparden die hier oben auch leben. Immer wieder sahen wir auch bizarre Sandsteinformationen. Und zwischendrin konnte ich sogar kleine Blümchen entdecken. Gegen Mittag waren wir wieder zurück in der Lodge wo es einen kleinen Snack zu essen gab. Den Rest des Tages machten wir es uns auf unserer Terrasse gemütlich und beantworteten den Fragebogen der unseren Reiseunterlagen beilag. Am späten Nachmittag hockten wir bewaffnet mit Fernglas und Kamera auf dem Hochsitz im Garten unserer Lodge und beobachteten das Wasserloch. Einige Lechow-Antilopen kamen zum Trinken und grasten dann friedlich. Das sind echt schöne Tiere. Große runde Augen, umrahmt von langen schwarzen Wimpern. Der Traum jeder Frau. Ich glaube, dass wir hier auch den Go-Away-Vogel hören konnten. Jedenfalls war der Ruf sehr ähnlich. Den Go-Away-Vogel haben wir seinerzeit in Kenia schon vernommen. Er hießt so, da er Raubtieren gerne das Beuteschlagen vermiest. Kurz bevor z.B. ein Löwe oder Leopard zum Sprung ansetzt um die Beute zu erlegen, lässt er seinen Ruf Gowääääääää erklingen. Das Beutetier springt sofort auf und rennt davon. Der Jäger hat dann das Nachsehen und muss hungrig ins Bett gehen. Die verschiedenen Stimmen der Vögel hier sind echt toll. Überall singt, krächzt und gurrt es in den Bäumen. Sogar Pfaue gibt es hier auf dem Gelände. Einige haben uns heute schon auf der Terrasse besucht. Und auf diese werde ich mich jetzt auch wieder raussetzen und noch ein wenig die einzigartige Stimmung genießen, wenn in Afrika der Tag weicht und die Nacht allmählich ihren samtenen Mantel ausbreitet.

Tag 18, 18.05.2014 Fahrt vom Waterbergplateau nach Windhoek und Abflug von Windhoek nach Frankfurt
Wir hatten gestern noch einen herrlichen gemütlichen Abend mit allen Gästen in der Lodge verbracht. Es wurden Reiseerlebnisse ausgetauscht und sehr viel gelacht. Das eine oder andere Glas Wein war auch mit im Spiel. Sogar ein Stachelschwein durften wir noch bewundern das sich ganz frech in die Küche geschlichen hat um noch ein paar Gemüsereste abzustauben. In der Früh checkten wir dann aus und sobald wir wieder Mobilfunk-Empfang hatten, bekam Papa daheim einen Geburtstagsanruf. Nach einem kleinen Ratscherl fuhren wir weiter nach Okahandia. Dort wollten wir auf dem Weg nach Windhoek noch den Holzschnitzermarkt besuchen. Doch die Händler waren dermaßen aufdringlich, so dass das bummeln gar keinen Spaß machte. Die Händler zogen einen schon fast in ihren überdachten Stand hinein und liefen uns sogar einige Zeit hinterher. Nein, so nicht. Wir gingen dann ins Café gegenüber und tranken erst einmal einen Cappochino. In Windhoek ließen wir dann noch unser Auto vom Staub befreien und tankten noch einmal voll. Der Weg zum Flughafen war nun nicht mehr weit. Die Rückgabe des Autos gestaltete sich ebenfalls problemlos. Bis zum Check-in unterhielten wir uns noch mit einigen wiedergefundenen Reisebekanntschaften. Die beiden Brüder trafen wir ebenfalls unverhofft wieder. Auf Grund akuter Zahnprobleme verbunden mit Höllenschmerzen flogen die beiden einige Tage früher zurück. Später gabs dann noch einen kleinen Snack und dann gings auch schon los Richtung Deutschland. Es war doch ein arg langer Tag und so schlummerten wir dann auch bald ein wenig ein. Um den Äquator herum wurde es ganz schön turbulent und das Flugzeug wackelte ganz schön. Aber bald war auch das schon wieder vorbei und Frankfurt rückte auf dem Satellitenbild immer näher.

Tag 19, 19.05.2014 Ankunft in Frankfurt und von da weiter nach München
Wenn die Sonne am Horizont hoch über den Wolken erscheint und den Himmel in Orange- und Rosatönen leuchtet ist schon ein überwältigender Anblick. Dazu noch ein Tässchen Kaffee, traumhaft. Überpünktlich landeten wir heute in der Früh um halb 8 Uhr in Frankfurt. Für unsere Pässe interessierte sich am Montagmorgen auch noch keiner so wirklich und auch durch den Zoll kamen wir ohne Probleme. Mann was hätten wir alles schmuggeln können. Ein ganzes Nashorn im Koffer wäre niemandem aufgefallen. Wir verabschiedeten uns noch von allen Reisebekanntschaften und checkten dann die Koffer für den Weiterflug nach München um 11 Uhr ein. Danach gingen wir erst einmal lecker frühstücken. Obstsalat, Parmaschinken, Rührei, frischer Orangensaft und eine große Tasse dampfend heißen Kaffee ließen wir uns schmecken. War richtig lecker. Das Frühstück im Flieger war heute leider nicht genießbar und wanderte fast unberührt zurück in den Trolley der Stewardessen. Mit ein bisschen Verspätung gings dann um kurz nach 11 Uhr weiter nach München. Der Flug dauerte keine halbe Stunde und auch das Gepäck war für Münchner Verhältnisse schnell wieder da. Schnell noch in ein Taxi hineingesprungen und ab nach Hause. So. Das war er also unser Namibia-Urlaub. Namibia beeindruckte uns mit seinen großartigen Landschaften und den unendlichen Weiten. Oft konnte man sogar die Erdkrümmung am Horizont sehen, wenn man die Augen über die Buschgraswiesen schweifen ließ. Die Namibwüste mit ihren riesigen Sanddünen. Ein unvollendetes Kunstwerk der Natur. Jeden Tag wird sie neu gestaltet. Auch die Tierwelt hat uns natürlich wieder voll und ganz in ihren Bann gezogen. Stolze Elefanten, große Zebraherden, die wunderschönen Oryx-Antilopen und die kleinen zierlichen Springböcke. Auch Namibias Pflanzenwelt steckt voller Wunder. Die kuriosen Köcherbäume zum Beispiel, oder der Talerbusch, der sein Wasser nur vom Küstennebel erhält. Auch einige farbenfrohe Blümchen haben wir in der Wildnis entdecken dürfen. Eine wahre Schatzkammer durften wir hier in Namibia betreten und kurzzeitig ein kleiner Teil von ihr werden.