On the traces of King Arthur


Nach Irland im Mai haben wir nun auch Südengland im September für 8 Tage unsicher gemacht. Wir begaben uns auf die Spuren des legendären und sagenhaften König Artus. Da wir wieder mit einem Leihauto unterwegs waren, konnten wir auch diesesmal völlig unabhängig der gängigen Touristenpfade das Land erkunden. In der Grafschaft Somerset bezogen wir unser Hotel. Natürlich stilecht ein Castle-Hotel. Seht her, das ist es auf dem ersten Bild. Die grünen Pflanzen die sich die Fassade hinaufranken ist alles Flieder. Sieht im Frühjahr bestimmt wunderschön aus und duftet sicher toll. Wir wohnten in Taunton, das liegt ziemlich in der Mitte von Somerset und alle Sehenswürdigkeiten waren schnell mit dem Auto zu erreichen. So auch das sagenumwobene Avalon. Heute bekannt unter dem Namen Glastonbury. In der Luft liegt hier überall der Hauch von Mystik und Ewigkeit. Wir besuchten die Glastonbury Abbey wo der Legende nach zu urteilen im Jahre 1191 zwei Mönche ein Grab fanden, in denen die sterblichen Überreste von König Artus und seiner Gemahlin Guinevere lagen. 1278 wurden sie im Beisein von König Edward I. und Königin Eleanor im Altarraum der Klosterkirche erneut bestattet.

Im Anschluss daran folgte der Aufstieg zum Glastonbury Tor. Einem 150 m hohen Hügel der bereits von Weitem aus der sonst sehr flachen Landschaft sichtbar ist. Noch vor 2000 Jahren fiel der Hügel von Glastonbury steil ins Meer ab. Allmählich trat dann ein großer See an die Stelle des Meeres. Im 3. Jahrhundert gründeten die Kelten am Seeufer ein Dorf und nannten es "Avallach". Einer uralten Überlieferung zufolge ging dieser Name auf den über die Unterwelt herrschenden Halbgott "Avalloc" zurück. Avalon war der Übergang von Land und See und zugleich der Versammlungsort der Toten und der Übergang der Existenzebenen. Diese Erkenntnis bekräftigt wieder die Legende, dass König Artus nach seinem Tod mit einem Boot auf die "Isle of Avalon" gebracht wurde. Direkt auf dem Hügel thront eine alte Kirchturmruine. Hier drunter soll Joseph von Arimathäa, der Großonkel von Jesus Christus, den Heiligen Gral vergraben haben als er mit dem Kelch aus dem heiligen Land nach Glastonbury kam. Dieser geheimnisvolle Kelch soll an der Tafelrunde von König Artus seinen Gralsrittern erschienen sein, worauf diese sich auf die Suche nach ihm machten. Ob er jemals gefunden wurde? Legenden über Legenden... Wir haben jedenfalls die Gralsburg - Camelot - gefunden. Jedenfalls das, was man hier in Südengland für das sagenumwobene Camelot hält. Cadbury Castle ist keine Burg im eigentlichen Sinne, sondern ein jungsteinzeitliches Hügelfort. Wenn man auf den Wällen außen herum geht, wird einem bewußt, welche Ausmaße diese Anlage gehabt haben muss. Archäologische Funde zeigen, dass auf dem 7 Hektar großen Gelände im 5. und 6. Jahrhundert eine mächtige Festung mit einer großen Halle und riesigen Befestigungen stand. Ein Schild weist darauf hin, dass hier König Artus seine Armee für die Schlacht gegen die Angelsachsen zusammenzog. Im Herzogtum Cornwall liegt das kleine und unscheinbare Dorf Tintagel. Hier steht auf einer windumtosten, steil ins Meer abfallenden Klippe Tintagel Castle. Hier soll der Geburtsort von König Artus und damit der Beginn der Artuslegende liegen. Einst konnte hier König Uther Pendragon mit Zauberer Merlins Hilfe ins Schloss gelangen und die Gemahlin von König Gorlois, Lady Igerne, der er in leidenschaftlicher Liebe verfallen war, verführen. In jener Nacht wurde Igerne mit dem späteren König Artus schwanger. Unterhalb dieser Klippen liegt Merlins Cave. Es heißt, dass der Zauberer Merlin hier immer noch wohnen soll. Die Höhle konnte an diesem Tag leider nicht besichtigt werden, da die stürmische See immer wieder hohe Wellen ins Innere der Höhle hinein schmetterte. Über einen schmalen und steilen Pfad konnte man hinauf auf die Klippe kraxeln um die Ruinen von Tintagel Castle anzuschauen. Als wir jedoch den horrenden Preis für diese kräftezehrende Wanderung erblickten, beschlossen wir kurzerhand uns die Ruine von unten zu betrachten. Umgerechnet EUR 14,-- knöpften einem die cleveren Einheimischen den nichts ahnenden Touristen ab! Der ganze Ort lebt hier quasi von der Artus-Legende. Pubs mit klangvollen Namen wie "King Arthurs Arms" oder "Camelot-Inn" locken hungrige Besucher an. Kleine, enge Ramschläden verkaufen Ritterfiguren, Bücher über Artus, Amulette, Grals-Kelche und anderen sinnlosen Tand. Wenn man allerdings an den sturmgepeitschten Klippen steht und zur Ruine von Tintagel Castle hinaufschaut, wird die Legende spürbar. Man sieht förmlich Uther Pendragon in Gestalt von König Gorlois auf seinem endlen Rappen durch den Nebel galoppieren. Auf dem Felsen gegenüber steht Merlin und schwingt seinen Zauberstab... aber ich schweife schon wieder ab :-). Weiter im Landesinneren von Cornwall im Bodmin-Moor liegt eine weitere mystische Stätte die mit der Artus-Legende in Verbindung gebracht wird. Der bodenlose Dozmary Pool. Hier soll König Artus´s Schwert Excalibur auf seinen nächsten Besitzer warten. Excalibur wird von der "Herrin vom See" bewacht. Der sterbende Artus übergab auf dem Schlachtfeld von Slaughterbridge seinem Ritter Sir Bedivere Excalibur und trug ihm auf, es in den See zu werfen. Als Sir Bedivere am See ankam, brachte er es allerdings nicht über sich, die wertvolle Waffe den Fluten zu übergeben und so ritt er zu Artus zurück. Dieser befahl ihm erneut, das Schwert im See zu versenken. Und so schleuderte Sir Bedivere Excalibur weit auf den See hinaus, wo sogleich eine Hand aus dem Wasser ragte, welche das Schwert auffing und damit in den Tiefen verschwand. Die düstere, fast unheilvolle Atmosphäre, die den See umgibt hat zu dieser Behauptung bei der Bevölkerung beigetragen. Natürlich besuchten wir auch noch alle anderen tollen Sehenswürdigkeiten in Südengland. Der mystische Steinkreis Stonehenge war natürlich so ein Klassiker. Aus einem Abstand von 50 Metern lief man um die tonnenschweren Steine herum. Stonehenge ist einfach ein beeindruckendes Bauwerk wo auch keiner weiß, wie es dahin kam und welchen Zweck es erfüllte. Manche behaupten ja, dass die Steine von Merlin aus Irland in die Salisbury Plain gezaubert wurden *g*. Die Kathedralen von Salisbury, Wells und Winchester standen ebenfalls auf unserer Liste. In Winchester hängt außerdem in der Great Hall König Artus Tafelrunden-Tisch. Die Tischplatte ist aus massivem Eichenholz zusammengesetzt, misst 5,50 Meter im Durchmesser und ist 1,2 Tonnen schwer. Hier scheiden sich nun allerdings die Geister was die Artus-Legende betrifft. Die Tischplatte wurde nämlich erst im 13. Jahrhundert für König Henry III. so aufwändig bemalt. Die Inschrift lautet: Für König Artus und seine ernannten Ritter. Aber mit ein bisschen Fantasie kann man sich die Tafelrunde gut vorstellen. Lyonesse, ebenfalls ein legendärer Landstrich im Königreich Britannien gibt es leider nicht mehr. Es soll die versunkene Landbrücke vom heutigen Lands End, dem westlichsten Zipfel von England und den vorgelagerten Scilly-Inseln gewesen sein. Die Fischer, die zwischen Lands End und den Insel unterwegs sind, berichten jedoch, dass sich immer wieder alte Glasscherben sowie Teile von Mauerwerk in ihren Netzen verfangen. In rauhen Sturmnächten soll man auch die Kirchenglocken von Lyonesse hören können... Artus Ritter, Sir Lancelot stammte aus Lyonesse und stellte neben Sir Gawain einen der berühmtesten Gralsritter dar. Durch seine schicksalshafte Liebe zur Königin Guinevere, die Gemahlin seines Herrn wurde er jedoch unwürdig nach dem Heiligen Gral zu suchen.

Wir verlebten schöne Tage voller Geschichte und Legenden in Südengland. Viele tolle und unvergessliche Eindrücke nahmen wir mit nach Hause von denen wir noch lange zehren können. So muss ein Urlaub sein. Weitere Bilder findet Ihr im nachfolgenden Album. Einfach die schwarze Fläche auf der rechten Seite anklicken und es blättert automatisch um. Viel Spaß beim Anschaun wünsch ich Euch.